AWO Kindergarten Bobingen feiert 50-jähriges Jubiläum – AWO Schwaben fordert bessere Kita-Finanzierung

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Bild: AWO Schwaben
Der AWO Kindergarten in Bobingen feierte kürzlich sein 50-jähriges Jubiläum mit einem großen Familienfest. Die Einrichtung ist eine Institution in Bobingen mit einem besonderen Konzept und gelebter Partizipation. Um auch weiterhin ein solch qualitativ hochwertiges Angebot aufrechtzuerhalten, fordert die AWO Schwaben eine bessere Kita-Finanzierung.
 
„Es ist unglaublich, dass unser Kindergarten nun schon ein halbes Jahrhundert besteht. Dies zeigt, dass unser Konzept ankommt und ist eine Bestätigung und Auszeichnung für die Arbeit, die vor Ort geleistet wird. Diese macht uns Tag für Tag große Freude“, sagt Petra Harlander, seit 2015 Einrichtungsleiterin des Kindergartens. Anlässlich des besonderen Jubiläums fand auf dem Gelände des Kindergartens ein großes Familienfest statt. Hierbei sorgte eine Tombola sowie die Bobinger Seifenfabrik für viel Spaß und Unterhaltung. „Ein riesengroßes Dankeschön an alle Firmen, die uns unterstützt haben – finanziell und durch Sachspenden! Nur durch diese Unterstützung und das große Engagement aller Beteiligten konnten wir dieses schöne Fest realisieren“, so Petra Harlander, die 2011 als Erzieherin in der Einrichtung startete und vor Ort auch einen Einblick in die Geschichte des Kindergartens gab.
 
„Jeder Baustein zählt“ – ein besonderes Konzept
Gegründet 1974 als Waldwichtelkindergarten mit einem Waldspielplatz hat sich die Einrichtung stetig weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Kinder sowie die sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst. Im Jahr 2002 führte der AWO Kindergarten das pädagogische Konzeption „Jeder Baustein zählt“ ein. „Das Konzept berücksichtigt die Bedürfnisse der Kinder, der Familien sowie der Fachkräfte und bietet damit einen verlässlichen Rahmen“, erklärt Tanja Schubert, stellvertretende Einrichtungsleitung. Die Konzeption der Einrichtung wird kontinuierlich an die aktuellen Bedürfnisse vor Ort angepasst und im Team weiterentwickelt.
 
Gelebte Partizipation

2019 wurde gemeinsam mit den Kindern eine eigene Verfassung erarbeitet und schriftlich festgehalten. „Für ein Leben in der Gemeinschaft brauchen wir demokratische Werte. Wir nehmen die Kinder ernst und wertschätzen ihre Meinungen und Bedürfnisse“, macht Petra Harlander deutlich. „Partizipation ist sehr wichtig und elementare Grundlage für unsere Arbeit. Wir beziehen die Kinder in Entscheidungen mit ein, damit sie lernen, mit den Herausforderungen des Alltags in der Gemeinschaft umzugehen.“ Die Einrichtung umfasst drei Gruppen mit Kindern im Alter ab zwei Jahren und sechs Monaten bis zum Schuleintritt. Darüber hinaus können bis zu zehn Kinder mit besonderem Förderbedarf aufgenommen werden – denn Inklusion wird bei der AWO Schwaben gelebt.
 
AWO Schwaben fordert bessere Kita-Finanzierung
Um auch zukünftig hochwertige Angebote bereitzuhalten, die den Bedürfnissen der Kinder entsprechen, fordert die die AWO Schwaben die dauerhafte Sicherung einer flächendeckend qualitativ und finanziell auskömmlichen Kindertagesbetreuung für freie Träger. „Eine auskömmliche Kita-Finanzierung ist dringlichst zu regeln. Aktuell sind die Kindertageseinrichtungen in vielen Regionen unterfinanziert. Dies belastet uns und andere freie Träger enorm, sodass wir häufig defizitär arbeiten oder sogar Angebote aufgeben müssen“, erklärt Silke Scherer, Vorständin für den Bereich Kinder, Jugend und Familie bei der AWO Schwaben. Deshalb fordert der schwäbische Bezirksverband eine Erhöhung der Förderung nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz. „Dies ist unbedingt notwendig, um den gestiegenen Personalkosten sowie den Erfordernissen einer qualitativen und gesetzeskonformen Kindertagesbetreuung gerecht zu werden“, macht Scherer deutlich. Auch die Vereinfachung der Berufsanerkennung von ausländischen Fachkräften und Bürokratieabbau seien unerlässlich, um eine zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung zu gewährleisten.