Hilfsorganisation in Vietnam sagt Veranstaltung mit Action-Star Jackie Chan ab

Wegen eines diplomatischen Konflikts zwischen Hanoi und Peking ist ein Besuch des Hongkonger Action-Stars Jackie Chan bei einem Wohltätigkeitsprojekt in Vietnam abgesagt worden. Chan sollte am Sonntag in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi kommen, um die Organisation Operation Smile zu unterstützen, die Kinder mit Gesichtsdeformationen kostenlos operiert. Mit der Ankündigung des Promi-Besuchs löste die Organisation aber einen Proteststurm im Onlinenetzwerk Facebook aus.

Obwohl sich Chan nicht explizit dazu geäußert hat, steht der Schauspieler in Vietnam unter Verdacht, Pekings Anspruch auf fast das gesamte Südchinesische Meer zu unterstützen. Vietnam sowie Malaysia, die Philippinen, Taiwan und Brunei beanspruchen aber ihrerseits Teile des Seegebiets.

Operation Smile räumte am Freitag ein, die Reaktion auf einen Besuch Chans leider falsch eingeschätzt zu haben. Nun würden aber keinerlei Veranstaltung mit Beteiligung des Hongkonger Filmstars mehr organisiert. Zugleich betonte die Organisation, dass ihre Arbeit "unpolitisch" sei.

Chan war in der Vergangenheit überdies vorgeworfen worden, sich angesichts der regierungskritischen Massenproteste in seiner Heimatstadt Hongkong auf die Seite Pekings zu stellen. Er hatte die vielfach von Gewalt überschatteten Proteste als "traurig und deprimierend" bezeichnet.