Furtwängler fordert Frauenquote in allen gesellschaftlichen Bereichen

Die Schauspielerin Maria Furtwängler hat zusammen mit weiteren Frauen aus Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft ein konsequentes Vorgehen bei der beruflichen Gleichstellung gefordert. "Frauen wissen, wie es geht, aber sie werden nicht gefragt", sagte Furtwängler am Donnerstag in Berlin. "Es ist höchste Zeit für eine Frauenquote und zwar in allen gesellschaftlichen Bereichen."

Die Corona-Krise habe die "Schieflagen in unseren Strukturen" nochmals verschärft, insbesondere bei der Geschlechtergerechtigkeit, führte Furtwängler aus. So seien bei den politischen Antworten auf die Pandemie die Interessen von Frauen als "nachrangig" betrachtet worden.

Furtwängler kritisierte überdies das Rollenbild sowie das Vorkommen von Frauen in den Medien. Frauen seien etwa deutlich seltener als Expertinnen gefragt. Dadurch "zementieren" Medien laut Furtwängler "alte Rollenklischees".

Die Managerin Janina Kugel beklagte, dass Frauen in Deutschland "immer unten auf der Agenda stehen". Das von der Bundesregierung diskutierte Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen sei "notwendig", auch da die Selbstverpflichtungen in der Wirtschaft bislang nicht funktioniert hätten. "Wir wollen klar machen, es reicht. So kann es nicht weitergehen."

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte, sie freue sich über die Unterstützung für das von ihr und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) vorgelegte Gesetz. "Schon heute tragen Frauen mit hoher Qualifikation und Leistung zum Unternehmenserfolg bei. Das muss sich auch in den Führungsebenen der Unternehmen zeigen", erklärte Lambrecht. Die Union müsse sich "endlich bewegen und einsehen, dass die Regelungen eine große Chance für die Gesellschaft und auch die Unternehmen sind".

Die Grünen drängten dazu, den Gesetzentwurf endlich ins Verfahren einzubringen. Im internationalen Vergleich werde Deutschland "immer weiter abgehängt, was die Repräsentanz von Frauen in Spitzenpositionen anbelangt", erklärten Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik, und Mittelstandsbeauftragte Claudia Müller. "Das ist beschämend." Nötig sei eine feste Quote für Vorstandspositionen, die mit deutlichen Sanktionen verbunden sein müsse.