Verivox-Umfrage: Deutsche uneins bei Abschaltung letzter Atomkraftwerke
Beim Atomausstieg sind sich die Deutschen einer Umfrage des Vergleichsportals Verivox zufolge uneins. 38 Prozent lehnen das Abschalten der letzten drei Atommeiler hierzulande ab, 31 Prozent sind dafür und 31 Prozent sind in der Frage unentschlossen, wie die am Freitag veröffentlichte Umfrage ergab. Im Deutschlandtrend für das ARD-"Morgenmagazin" sagten dagegen 59 Prozent, sie hielten den Ausstieg aus der Atomkraft für falsch.
In der Verivox-Umfrage gab die Gruppe der Befürworter des Atomausstiegs als Grund vor allem das hohe Sicherheitsrisiko der Technologie an (77 Prozent). Beinahe die Hälfte der Befürworter (45 Prozent) sagte, dass Atomkraft den Umstieg auf erneuerbare Energien ausbremse. 23 Prozent der Befürworter des Abschaltens stimmten der Aussage zu, dass die Stromleistung der verbleibenden Meiler nicht relevant für die Versorgungssicherheit in Deutschland sei.
Bei den Kritikern der Abschaltung herrscht vor allem die Meinung vor, dass in der aktuellen Energiekrise jede Kilowattstunde zähle - 73 Prozent sorgen sich um die Versorgungssicherheit, wie Verivox mitteilte. Die Sorge, dass die Strompreise durch den Ausstieg weiter in die Höhe getrieben würden, teilen 69 Prozent. Deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) meinen, dass die Erneuerbaren den Energie-Grundbedarf in Deutschland zurzeit nicht decken können.
Im "Deutschlandtrend" für das ARD-"Morgenmagazin" wurden am 11. und 12. April 1204 Wahlberechtigte unter anderem befragt, ob sie die Abschaltung für richtig oder für falsch halten. 59 Prozent gaben "falsch" an, 34 Prozent der Befragten "richtig". Die fehlenden sieben Prozent zu 100 Prozent bedeuten "Weiß nicht/keine Angabe".
Verivox ließ vom 3. bis 6. April 1000 Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragen. Die Umfrage ist demnach bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Sie ließ drei mögliche Antworten auf die Streitfrage zu: Befürwortung, Ablehnung und Unentschlossenheit.
© 2023 AFP