KBA hat 2018 rund 3,5 Millionen Autos wegen Sicherheitsproblemen zurückgerufen

Das Kraftfahrt-Bundesamt ruft immer mehr Autos wegen sicherheitsrelevanter Mängel in die Werkstatt. Wie das Verkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen mitteilte, rief die Behörde vergangenes Jahr rund 3,5 Millionen Fahrzeuge wegen Sicherheitsproblemen zurück. 2012 waren es rund 800.000 Autos gewesen. Am häufigsten waren demnach Halter eines Mercedes betroffen: Fast eine Million Autos mit Stern mussten in die Werkstatt.

Zuerst hatte die "Saarbrücker Zeitung" am Donnerstag über die Zahlen berichtet. Die Gesamtzahl der Rückrufe betrug 2018 laut Verkehrsministerium 3,8 Millionen - darin sind allerdings auch Rückrufe wegen des Dieselskandals enthalten. Ein Rückruf wegen Sicherheitsproblemen betrifft in der Regel sicherheitsrelevante Bauteile wie Lenkung, Bremsanlage, Fahrwerk, Motor, Airbags oder Sicherheitsgurte. Nicht enthalten sind die freiwilligen Software-Updates für 6,3 Millionen Dieselautos, die nicht vom Amt angeordnet worden waren.

Die Gründe für den starken Anstieg an amtlichen Rückrufen sind laut dem Stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, vielfältig: "Neue Modelle werden heute schneller auf den Markt gebracht und die gleichen Teile werden in immer mehr Fahrzeugen verbaut." Ein Beispiel dafür sind die fehlerhaften Takata-Airbags, die weltweit herstellerübergreifend schon für mehrere Millionen Rückrufe gesorgt haben.

Gleichzeitig steige der Kostendruck bei den Zulieferern. "Dann wird schnell beim Material gespart oder nicht so ausführlich getestet", vermutet Krischer. Die zunehmende Elektronik sei auch für Fehler anfällig, das KBA sei konsequenter geworden.

Auf der Liste der meisten amtlichen Rückrufe wegen Sicherheitsproblemen kommt auf Platz zwei die Marke VW mit gut 460.000 betroffenen Wagen. Dahinter folgen Audi mit 360.000 Autos und Ford mit 300.000 Fahrzeugen.

"2018 wurden mehr Autos zurückgerufen, als Neuwagen zugelassen", erklärte Krischer. "Das ist eine problematische Entwicklung, die der Branche zu denken geben sollte."