Bauministerin Hubertz will Förderprogramme für Familien attraktiver machen

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) will das bislang nur spärlich in Anspruch genommene Förderprogramm "Jung kauft Alt" für den Erwerb von Wohneigentum attraktiver machen. Viele Familien hätten zurückgemeldet, "dass sie sich eine so große Sanierung zunächst nicht zugetraut haben", teilte Hubertz am Mittwoch in Berlin mit. Deshalb soll es nun sowohl niedrigere Auflagen bei der energetischen Sanierung als auch niedrigere Zinssätze geben. Auch Verbesserungen beim Programm "Wohneigentum für Familien" treten demnach bereits am Donnerstag in Kraft.

Das Programm "Jung kauft Alt" war im September vergangenen Jahres gestartet, um Familien beim Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum zu unterstützen und gleichzeitig etwas gegen Leerstand zu tun. "Gerade in ländlichen Regionen warten viele Häuser in den Dorfkernen auf neues Leben", erklärte Hubertz. Allerdings stieß die Förderung bislang auf wenig Interesse: Bis Ende Juli wurden bundesweit gerade einmal 592 Zusagen erteilt, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) berichtet hatten.

"Um die Hemmschwelle abzusenken", müsse nun innerhalb von viereinhalb Jahren nach Erwerb des Eigentums "nur noch auf das energetische Mindestniveau eines Effizienzhaus 85 EE saniert werden", erklärte Hubertz. "Man spart also nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Aufwand."

Zudem werden die Zinskonditionen verbessert: Künftig gilt bei "Jung kauft Alt" nach Angaben des Bauministeriums statt wie bislang 1,71 Prozent ein Zinssatz von 1,12 Prozent. Damit liege der Zinssatz für "Jung kauft Alt" rund zweieinhalb Prozentpunkte unter dem aktuellen Zinssatz für vergleichbare Hausbankdarlehen. Eine Familie mit zwei Kindern könne so beispielsweise bei einem Kreditbetrag von maximal 125.000 Euro rund 22.500 Euro im Vergleich zu einem Hausbankkredit sparen.

Die Verbesserungen beim Programm "Wohneigentum für Familien", das Familien mit kleinen und mittleren Einkommen durch zinsverbilligte KfW-Kredite unterstützen soll, sieht nach Ministeriumsangaben ebenfalls vor, dass die Zinsen von 1,71 Prozent auf 1,12 Prozent bei 35 Jahren Kreditlaufzeit und zehn Jahren Zinsbindung sinken. "Die neuen Konditionen beider Programme, die Kundinnen und Kunden über ihre Hausbank bei der KfW beantragen können, gelten ab dem 23. Oktober 2025", erklärte das Bauministerium.