Klöckner stellt Gütesiegel für Kinderspeisekarten in Aussicht

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat ein Qualitätssiegel für Restaurants mit besonders guten Kinderspeisekarten in Aussicht gestellt. Möglicherweise werde eine Jury aus Lebensmittel-Experten bald deutsche Leuchtturmprojekte auszeichnen, sagte Klöckner anlässlich einer Gesprächsrunde mit Ernährungsexperten und Gastronomie-Vertretern am Dienstag in Berlin. Zuletzt hatten Forscher festgestellt, dass auf den Kinder-Menüs deutscher Restaurants und Gaststätten überwiegend ungesunde Gerichte stehen.

"Wir haben Speisekarten mit über 1870 Kindergerichten ausgewertet - das Angebot beschränkt sich großteils auf die gleichen acht ungesunden Gerichte", sagte Sven Schneider, Professor an der Universität Heidelberg. Dazu zählten Schnitzel mit Pommes und Nudelgerichte. Das habe gesundheitliche Folgen, immer mehr Kinder seien übergewichtig. In der deutschen Gastronomie sorgte die Menü-Studie für Ärger.

"Es gibt bereits viele Restaurants, die gesunde Gerichte für Kinder anbieten", sagte Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Dies hätten die Forscher um Schneider nicht hervorgearbeitet. Die Gesprächsrunde in Berlin habe aber dazu beigetragen, die Gastronomen und die Forscher näher zusammenzubringen. "Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass Kinder mit bewusster Ernährung aufwachsen", sagte Zöllick.

Klöckner schlug vor, der Dehoga solle eine neue Broschüre zu Kinderspeisekarten auflegen. Die Ministerin will zudem untersuchen lassen, welche Elemente Kinder an Speisekarten besonders ansprechen. Klöckner plant, sich erneut mit Experten und Vertretern der Gastronomie zu treffen und auszuwerten, ob die deutschen Kinderspeisekarten gesünder geworden sind - womöglich noch in diesem Jahr.