2022 deutlich weniger neue Verträge für nachhaltigen Ökostrom

Im vergangenen Jahr sind deutlich weniger Verträge für den Bezug von nachhaltigem Ökostrom abgeschlossen worden als im Jahr zuvor. Wie das Vergleichsportal Check24 am Montag in München mitteilte, entschieden sich nur 1,9 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher für einen solchen besonders umweltfreundlichen Ökostrom-Tarif. Im Jahr zuvor waren es demnach 4,2 Prozent gewesen.

Als eine Ursache nennt der Geschäftsführer von Check24-Energie, Steffen Suttner, dass wegen der Energiekrise weniger nachhaltige Ökostromtarife angeboten worden seien. "Außerdem waren Verbraucher*innen aufgrund der hohen Kosten für Energie besonders preissensibel", erklärte er weiter. Mittlerweile gebe es aber wieder Angebote für nachhaltigen Ökostrom, die deutlich günstiger seien als Angebote der Grundversorgung.

Als nachhaltig werden Ökostrom-Tarife bezeichnet, deren Anbieter nachweisen, dass sie in bestimmtem Umfang die lokale Ökostromproduktion fördern und damit den Anteil an konventionell erzeugtem Strom auf dem Markt verringern. Dafür gibt es Zertifizierungen wie das "ok-power-Siegel" oder das "Grüner-Strom-Label". Anbieter von sogenannten Basis-Ökostromtarifen kaufen ihren Strom dagegen in der Regel aus bereits bestehenden Anlagen, auch im Ausland.

Eine deutliche Mehrheit von 73,3 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher entschied sich den Angaben zufolge 2022 für Basis-Ökostromtarife. 24,8 Prozent setzten auf konventionellen Strom, der zum Beispiel durch Kohle- oder Atomkraft erzeugt wird.

Generell wies Steffen darauf hin, dass Neukundentarife von Alternativanbietern inzwischen häufig wieder erheblich günstiger sind als die örtliche Grundversorgung. Einige Verträge liegen demnach auch wieder unter dem Grenzwert der Strompreisbremse von 40 Cent pro Kilowattstunde. "Verbraucher*innen können aktuell deutlich Kosten sparen bei der Stromrechnung", erklärte dazu Steffen. Dies gelte auch für nachhaltige Ökostromtarife.