Berliner Künstler Boris Eldagsen lehnt Fotopreis für KI-Bild ab

Der Berliner Künstler Boris Eldagsen hat einen renommierten Fotopreis für ein mit künstlicher Intelligenz (KI) angefertigtes Bild abgelehnt. Auf seiner Homepage veröffentlichte Eldagsen am Dienstag eine Chronologie zu den Hintergründen vom Einreichen seines Bilds über den Gewinn bis zur Ablehnung des Titels. Demnach hatte Eldagsen frühzeitig darauf hingewiesen, ein KI-Bild eingereicht zu haben. Von den Organisatoren des Preises zwischenzeitlich erhobene Vorwürfe der Irreführung wies er als Nonsens zurück.

Eldagsen hatte nach eigenen Angaben über viele Jahre Fotografien bei den renommierten Sony World Photography Awards eingereicht, ohne gewinnen zu können. Sein von KI erstellter aktueller Beitrag - ein sepiafarbenes Bild zweier Frauen mit dem Titel "Pseudomnesia: The Electrician" – konnte dagegen die Kategorie "Kreativ" gewinnen.

Eldagsen erklärte in der Folge, er wolle eine Debatte über KI entfachen. Er habe herausfinden wollen, ob Fotowettbewerbe auf die Einreichung von KI-Bildern vorbereitet seien oder nicht. Sein Beispiel zeige, dass sie es nicht seien. Es sei aber eine offene Diskussion nötig, ob solche Bilder zu Fotowettbewerben zugelassen werden sollten oder nicht. Er hoffe, mit der Ablehnung des Preises diese Debatte beschleunigen zu können.

Das Thematik um mit KI erstellte Bilder gerät zunehmend in die Öffentlichkeit. Jüngst sorgten künstlich erstellte Bilder von Papst Franziskus in einer weißen Daunenjacke sowie von einer vermeintlichen Verhaftung des früheren US-Präsidenten Donald Trump für Aufsehen.