Hotelverband begrüßt Vorschlag für Abschaffung von Gästemeldepflicht

Der Hotelverband Deutschland (IHA) befürwortet den Vorstoß von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), für deutsche Staatsbürger die Meldepflicht in Hotels abzuschaffen. "Die Branche nimmt mit Erleichterung zur Kenntnis, dass sich offensichtlich auch im Bundesinnenministerium die dagegen seit Jahrzehnten vorgetragenen Sicherheitsbedenken verflüchtigt haben", erklärte der IHA-Vorsitzende Otto Lindner am Montag. Allerdings drohe nun eine Ungleichbehandlung von in- und ausländischen Gästen.

Bisher müssen alle Gäste von Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsstätten einen Meldeschein unterzeichnen. Darauf müssen unter anderem Name, Geburtsdatum, Anschrift und die Zahl der Mitreisenden vermerkt sein. Für die Hotels bedeutet das einen enormen Aufwand: Sie müssen die Meldescheine bislang ein Jahr aufbewahren, falls die Polizei oder andere Strafverfolgungsbehörden die Daten einsehen wollen.

Der "Spiegel" hatte am Freitag über einen Vorschlag aus dem Innenministerium berichtet, der Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) vorgelegt worden sei. Für ausländische Reisende würde Faesers Vorschlag zufolge weiter die Hotel-Meldepflicht gelten. Sie müssen beim Einchecken zusätzlich einen Pass vorlegen.

"Die Hotellerie ist eine gastfreundliche und durch und durch internationale Branche", erklärte dazu IHA-Chef Lindner. "Ein erheblich unterschiedliches Prozedere beim Check-in von in- und ausländischen Gästen wäre ihr wesensfremd und träfe auf intuitive Ablehnung."