Krankenkasse: Immer mehr Senioren leiden wegen Klimawandels an Heuschnupfen

Immer mehr Senioren leiden wegen des Klimawandels an Heuschnupfen. Die Zahl der Allergiker sei bei Menschen ab dem mittleren Alter stark angestiegen, teilte die Kaufmännische Krankenkasse KKH am Montag mit. Demnach stieg die Zahl der Pollenallergiker in der Altersgruppe zwischen 45 und 64 Jahren verglichen mit 2008 um 27 Prozent. Bei den Betroffenen ab 80 Jahren hätten sich die Zahlen mehr als verdoppelt.

Grund dafür ist laut Krankenkasse der Klimawandel. Die Pollensaison beginne immer früher, und die Pollen würden aggressiver. Die ersten Hasel- und Erlenpollen fliegen bereits. Mittlerweile ist jeder 20. Erwachsene ab 45 Jahren von Heuschnupfen durch Pollen betroffen. Bei vielen werden die Beschwerden geringer oder verschwinden fast ganz. Im mittleren Erwachsenenalter verstärken sich die Symptome wieder, was den Anstieg ab 45 Jahren zum Teil erklärt.

Dennoch werden Pollenallergien immer häufiger erst im Erwachsenenalter diagnostiziert. Grund dafür ist die Luftverschmutzung, denn die Allergien entstehen häufig in Großstädten. Kohlenstoffdioxid beschleunigt das Pflanzenwachstum und die Pollenproduktion. Lagern sich Schadstoffe wie Ozon an die Pollen an, werden sie aggressiver. So kämpfen auch ältere Menschen mit allergischen Reaktionen, die früher nie Heuschnupfen hatten.

In Ballungsgebieten ist der Anteil von Menschen mit Heuschnupfen höher als in ländlichen Gebieten. Zunehmend mildere Winter sind verantwortlich für eine längere Pollenflugsaison.