Bundesinstitut warnt vor sogenannter Deochallenge in sozialen Netzwerken
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor der sogenannten Deochallenge in sozialen Netzwerken gewarnt. Dabei werden Deodorants missbräuchlich benutzt, wie das BfR am Donnerstag in Berlin mitteilte. Von der Herausforderung gibt es zwei Varianten. Bei der ersten wird Deo so lange auf eine Hautstelle gesprüht, bis es nicht mehr auszuhalten ist. Im Extremfall könne die Temperatur dabei innerhalb weniger Sekunden auf bis zu minus 30 Grad Celsius sinken.
Das Institut warnte vor Schmerzen und massiven Hautschädigungen. Zudem könne das lang anhaltende Besprühen im Extremfall durch Kälteverbrennungen dazu führen, dass die Haut abstirbt. Bei dieser Form der Erfrierung treten ähnliche Symptome auf wie bei Verbrennungen. Das Gewebe könne beschädigt werden. Unter Umständen könne eine Hauttransplantation nötig werden.
Bei der zweiten Variante geht es darum, das Deo einzuatmen. Je nach Zusammensetzung könne das schwere Folgen haben. Bestimmte Inhaltsstoffe des Sprays könnten in hohen Konzentrationen in den Körper gelangen und Herz und Gehirn schädigen. Das Einatmen könne unmittelbar zu Bewusstlosigkeit, Herzversagen und Atemlähmungen führen.
Auch eine Sauerstoffunterversorgung sei möglich, weil die normale Atemluft verdrängt werden könne. Schwere Verläufe könnten tödlich oder mit dauerhaften Hirnschäden enden. Einige Todesfälle von Jugendlichen seien mittlerweile mit der Deochallenge in Verbindung gebracht worden.
Jugendliche fassten die Challenge als Mutprobe auf und dokumentierten ihre Teilnahme mit Fotos und Videos, kritisierte das BfR. Es riet Menschen aller Altersgruppen von einer Nachahmung ab.
© 2023 AFP