Jährlich mehr als 100.000 stationäre Klinikaufenthalte wegen Schlafstörungen

In Deutschland werden mehr als 100.000 Menschen pro Jahr wegen Schlafstörungen stationär in Kliniken behandelt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP im Bundestag hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Freitag berichtete. Demnach wies die offizielle bundesweite Krankenhausstatistik für das Jahr 2017 knapp 114.700 derartiger Behandlungen auf.

Die bisherige Höchstzahl stationärer Krankenhaustherapien wegen Schlafstörungen hatte es demnach 2004 mit rund 164.800 gegeben, seitdem sank sie. 2017 lag sie demnach wieder deutlich unter dem Niveau von vor 20 Jahren. 2000 wurden bundesweit fast 132.000 Klinikaufenthalte registriert. Chronische Schlafstörungen können in psychosomatischen oder psychotherapeutischen Fachklinik behandelt werden.

Die FDP warf der Regierung Versagen angesichts eines "gesamtgesellschaftlichen Problems" vor. Schlafmangel führe zu Unfällen in Haushalt und Verkehr, sagte ihr Gesundheitsexperte Andrew Ullmann dem RND. Betroffene träfen auch "falsche oder schlechte Entscheidungen". Die Bundesregierung in Berlin habe jedoch "keine aktuellen Zahlen" und "kein Interesse daran, das Thema anzupacken".