Insolvenzen nehmen im Juni nicht mehr so stark zu

Der seit Monaten starke Anstieg der Firmen- und Verbraucherinsolvenzen hat sich im Juni abgeschwächt. Im vergangenen Monat nahmen die bei den Amtsgerichten beantragten Regelinsolvenzen um 6,3 Prozent im Vorjahresvergleich zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Es war demnach der erste nur einstellige Zuwachs seit einem Jahr. Im Mai etwa hatte der Anstieg noch bei knapp 26 Prozent gelegen.

Genauere Zahlen legte das Statistikamt für den Monat April vor. Demnach beantragten in dem Monat 1906 Unternehmen bei einem Amtsgericht die Insolvenz, 33,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Firmeninsolvenzen gab es demnach im Bereich Verkehr und Lagerei, im Baugewerbe, bei sonstigen Dienstleistungen wie Zeitarbeitsfirmen und im Gastgewerbe.

"Eine schwache Binnenkonjunktur und handfeste strukturelle Herausforderungen halten die Wirtschaft im Griff", erklärte der Mittelstandsexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Marc Evers. Das ist auch eine zentrale Botschaft der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage mit mehr als 24.000 Unternehmensantworten. Er befürchtet, dass in diesem Jahr die Marke von 20.000 Unternehmenspleiten durchbrochen werden könnte. Das war zuletzt 2017 der Fall.

Auch die Verbraucherinsolvenzen stiegen laut Statistik im April noch stark an: Es waren mit 6277 knapp 28 Prozent mehr als im April 2023.