Umfrage: US-Mailanbieter verlieren in Deutschland Marktanteile
E-Mail-Anbieter aus den USA verlieren in Deutschland einer Umfrage zufolge Marktanteile. Aktuell hätten 13,8 Prozent der deutschen Bevölkerung ihre Hauptadresse beim E-Mail-Dienst Gmail des US-Techunternehmens Google und damit 3,7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, wie die deutschen Mailanbieter Web.de und GMX am Donnerstag mitteilten. Die Anteile des Microsoft-Dienstes Outlook.com sanken leicht von 8,3 Prozent auf 8,0 Prozent. Heimische Anbieter hingegen legten demnach zu.
Der Marktanteil von Web.de stieg der Umfrage zufolge von 23,0 Prozent im Jahr 2024 auf aktuell 26,4 Prozent. GMX verbesserte sich den Angaben nach leicht von 25,2 auf 25,7 Prozent und T-Online von 7,5 auf 7,8 Prozent.
Die Beratungsfirma Convios Consulting befragte im Auftrag von Web.de und GMX im Oktober dieses Jahres 1004 Menschen ab 16 Jahren. Den Angaben der Unternehmen zufolge ist die Umfrage repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.
"Die deutschen E-Mail-Anbieter konnten offensichtlich von der intensiv geführten Datenschutzdebatte profitieren. Dies mag auch ein Grund für den Rückgang der Gmail-Nutzung sein", erklärte der Geschäftsführer von Convios Consulting, Oliver Gausmann. Zudem werde Google in der EU derzeit stärker reguliert und habe "im Rahmen seiner aktualisierten Richtlinie begonnen, über längere Zeit inaktive Konten zu löschen".
Laut Erhebung haben 68 Prozent der Befragten zumindest teilweise Bedenken, persönlich Daten bei US-Konzernen wie Google zu speichern. 58 Prozent könnten sich vorstellen, zu einem deutschen Anbieter zu wechseln, wenn Datenschutzverstöße bekannt würden.
© 2025 AFP



