Studie: Kinder und Jugendliche mehrere Stunden täglich online

Im Durchschnitt sind Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 17 Jahren einer Studie zufolge 2,4 Stunden täglich online. Das geht aus einer am Donnerstag vorgestellten Erhebung des Hamburger Leibniz-Instituts für Medienforschung hervor, die vom UN-Kinderhilfswerk Unicef unterstützt wurde. Etwa die Hälfte der Befragten gab an, sich zu langweilen, wenn sie nicht online sein könne.

Ältere Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren berichteten von einer deutlich höheren Internetnutzung: Sie gaben an, täglich 3,4 Stunden und am Wochenende vier Stunden im Internet zu sein. 28 Prozent berichteten demnach, dass sie bereits mehrfach erfolglos versucht hätten, ihre Nutzungszeit zu reduzieren.

Ein Viertel der Jugendlichen gab an, sich im Netz mit anderen über Hobbys und gemeinsame Interessen auszutauschen. Ein Drittel informiert sich dort nach eigener Aussage über aktuelle Nachrichten. Es zeigten sich auch Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen: Mädchen informierten sich häufiger berufsbezogen und seien stärker in sozialen Netzwerken aktiv, hieß es. Jungen verbrächten dagegen mehr Zeit mit Onlinespielen.

Für die repräsentative Studie befragte das Institut 1044 Kinder und Jugendliche sowie jeweils einen Elternteil. 62 Prozent der befragten Eltern gaben ebenfalls an, mehrmals täglich das Internet zu nutzen. Mehr als die Hälfte der Elternteile äußerte die Angst, dass das Kind im Netz vom Fremden kontaktiert wird. Jeder zweite befragte Elternteil befürchtete, dass der Nachwuchs ungeeignete Inhalte im Netz sieht.

Neun Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen gaben tatsächlich an, online etwas Schlimmes oder Verstörendes erlebt zu haben - davon waren Mädchen stärker betroffen als Jungen. Fast ein Drittel der befragten Zwölf- bis 17-Jährigen erklärte auch, in den zurückliegenden zwölf Monaten ungewollt mit intimen oder anzüglichen Fragen konfrontiert worden zu sein.

Die Autoren der Studie riefen angesichts der Ergebnisse zur Stärkung von Kinderrechten auf. Kinder und Jugendliche, die im Netz verstörende oder schlimme Erfahrungen gemacht hätten, bräuchten mehr Hilfsangebote und Begleitung. Auch müssten ihnen unter anderem Familie und Schule soziale Fähigkeiten für den Internetumgang vermitteln.