Bericht: Regierung gibt keine Auskunft über Geheimdienst-Zugriff auf Sprachassistenten

Die Bundesregierung gibt einem Bericht zufolge keine Auskunft darüber, ob Nachrichtendienste digitale Sprachassistenten wie Alexa zum Abhören benutzen können. Wie das ARD-Magazin "Kontraste" am Donnerstag berichtete, antwortete die Regierung auf eine Linken-Anfrage, diese Informationen könnten auch nicht als Verschlusssache herausgegeben werden. Sollten sie bekannt werden, würden die Nachrichtendienste diese Fähigkeit verlieren und es wäre "kein Ersatz durch andere Instrumente möglich", heißt es demnach in der Regierungsantwort.

Die schriftliche Anfrage wurde dem Bericht zufolge von der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner gestellt. Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) sagte der Sendung: "Mit Alexa holen Sie sich den Lauschangriff sozusagen in die Wohnung." Die Leute sollten sich vor Augen führen, dass sie "ihre Menschenwürde gegen ihre Bequemlichkeit" eintauschten.

"Kontraste" fragte dem Bericht zufolge ebenfalls bei den Nachrichtendiensten an, ob sie in der Lage seien, Amazons "Echo"-Lautsprecher zu infiltrieren und als Abhöreinrichtung zu nutzen. Der Bundesnachrichtendienst (BND) wollte sich demnach nicht äußern, das Bundesamt für Verfassungsschutz habe darauf verwiesen, dass es laut Gesetz das Recht zu Wohnraumüberwachung habe.