Bundeskriminalamt soll künftig Cyberkriminalisten beschäftigen

Das Bundeskriminalamt (BKA) soll künftig spezielle Cyberkriminalisten einstellen, um besser für den Kampf gegen Straftaten im Netz gewappnet zu sein. Dafür billigte das Bundeskabinett am Mittwoch eine Änderung der Kriminallaufbahnverordnung, wie Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mitteilte. "Die Cyberkriminalität entwickelt sich rasant weiter und stellt unsere Sicherheitsbehörden vor immer neue Herausforderungen", erklärte der Minister.

Er wolle "die besten Köpfe für den Kampf gegen Cyberkriminelle gewinnen". Cyberkriminalisten sind Bewerber, die bereits ein informationstechnisch, ingenieurwissenschaftlich oder naturwissenschaftlich geprägtes Studium absolvierten. Sie sollen künftig als Tarifbeschäftigte eine verkürzte kriminalpolizeifachliche Qualifizierung von 20 Monaten durchlaufen. Anschließend werden sie zu Kriminaloberkommissaren ernannt.

"Wir stärken damit das Bundeskriminalamt bei der Verfolgung und Prävention von Cyberkriminalität, indem wir uns im hart umkämpften Wettbewerb auch bei der Gewinnung von Cyberspezialisten als hoch attraktiver Arbeitgeber präsentieren können."

Bisher bilden die Sicherheitsbehörden in Deutschland ihre Polizeivollzugsbeamten im IT-Bereich weiter oder werden von angestellten IT-Fachkräften unterstützt, denen allerdings die polizeilichen Befugnisse fehlen. Ein erster Testlauf der nun vom Kabinett beschlossenen Reform des Ausbildungswegs lief schon zuvor an und stieß den Angaben zufolge auf reges Interesse bei IT-Experten.

Der neue reguläre Ausbildungsgang startet ab dem 1. April 2020 und zählt schon jetzt 40 Bewerber. Die Cyberkriminalisten werden im Fachbereich Kriminalpolizei der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung qualifiziert.