Verbraucherschützer kritisieren Lindners Pläne für Altersvorsorgedepots

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Pläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Reform der privaten Altersvorsorge kritisiert. Der am Montag an die anderen Ministerien verschickte Referentenentwurf bleibe "aus Verbrauchersicht deutlich hinter den Erwartungen zurück", erklärte der vzbv am Dienstag. "Der Gesetzentwurf gibt keine Antwort darauf, wie das Sparen fürs Alter künftig kostengünstig gelingt", kommentierte vzbv-Finanzmarkt-Leiterin Dorothea Mohn.

Verbraucherinnen und Verbraucher erwarteten, dass sie ihr Geld ertragreich fürs Alter anlegen können, betonte Mohn. "Das Problem sind die viel zu hohen Kosten bei den derzeitigen Verträgen: Hohe Kosten verhindern gute Renditen und damit gute Renten."

Kernstück der neuen Pläne ist die Einführung sogenannter Altersvorsorgedepots. Diese sollen stärker renditeorientierte Geldanlagen ermöglichen als bisherige Produkte der privaten Altersvorsorge wie vor allem die Riester-Rente. Die Altersvorsorgedepots sollen Anlagen am Aktienmarkt erleichtern. Vollständige Sicherheitsgarantien für das eingezahlte Kapital soll es dann nicht mehr geben.

Der vzbv kommentierte positiv, "dass Verbraucher neben einer lebenslangen Rente künftig ihr Riestergeld auch einfach monatlich auszahlen lassen können". Die private Altersvorsorge sei "aus Verbrauchersicht das drängendste Thema". Die Menschen erwarteten von der Politik "Lösungen, die es ihnen ermöglichen, vernünftig für ihr Alter vorzusorgen."