Facebooks Dating-Dienst ruft Datenschützer auf den Plan

Der neue Dating-Dienst von Facebook weckt Bedenken von Datenschützern. "Dass alle verschiedenen Dienste in der Hand eines Anbieters sind, mag auf den ersten Blick für die Nutzer verlockend sein", sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar der Zeitung "Die Welt". "Aus Datenschutzsicht ist dies jedoch sehr problematisch." Er sehe die Gefahr, dass vertrauliche Angaben von Nutzern unbeabsichtigt in die Öffentlichkeit gelangen könnten.

Das Online-Netzwerk hatte am Donnerstag seinen kostenlosen Dienst "Facebook Dating" in den USA gestartet. In 19 Ländern in Südamerika und Asien ist die Funktion schon verfügbar, 2020 soll es in Europa soweit sein.

Interessierte können neben ihrem herkömmlichen Profil ein gesondertes Dating-Profil zur Partnersuche anlegen, das für die eigenen Freunde nicht sichtbar ist. Basierend auf Präferenzen, gemeinsamen Interessen und gemeinsamen Freunden werden dann potenzielle Treffer vorgeschlagen.

Caspar sagte dazu, da bleibe künftig "wenig übrig, was Facebook-Profile über Personen nicht enthalten". Die Landesbeauftragte für Datenschutz in Schleswig-Holstein, Marit Hansen, riet Nutzern dazu, die Finger von Facebook-Dating zu lassen und stattdessen "lieber seriöse Dating-Angebote" zu nutzen.