Analyse: Bereitschaft zum Umstieg aufs Elektroauto steigt

Private Autofahrerinnen und -fahrer entscheiden sich laut einer Analyse des Versicherungsunternehmens Huk-Coburg verstärkt für Elektroautos. Bundesweit 5,5 Prozent aller Fahrzeugwechsel bei dem Versicherungsunternehmen waren im zweiten Quartal Wechsel vom Verbrenner aufs E-Auto - nach 4,1 Prozent im ersten Quartal, wie Huk Coburg am Donnerstag mitteilte. Der Gesamtbestand privater Elektroautos stieg demnach von 3,0 auf 3,2 Prozent im zweiten Quartal. Die meisten neuen E-Autos werden als Dienstauto zugelassen.

Einen ähnlich hohen Wert wie die 5,5 Prozent aller Fahrzeugwechsel gab es laut dem Versicherungsunternehmen zuletzt Ende 2023 - vor dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie für Stromer. Huk Coburg ist nach eigenen Angaben mit über 14 Millionen Fahrzeugen und einem Marktanteil von fast einem Viertel aller privat zugelassenen Kfz Marktführer bei Kfz-Versicherungen und wertet regelmäßig seine Daten aus.

Parallel lässt die Versicherung jedes Quartal online die Einstellung zu Elektroautos erfragen - im aktuellen Fall wurden Mitte Mai bis Anfang Juni 4180 Menschen von Yougov befragt; die Umfrage ist den Angaben zufolge repräsentativ. 48 Prozent der Befragten ab 16 Jahren sagten, dass sie E-Autos "sehr gut" oder "gut" finden. Anfang 2024 waren das 37 Prozent gewesen. Bei den unter 40-Jährigen liegt der Anteil demnach aktuell sogar bei 65 Prozent.

Laut Analyse des Unternehmens kaufen auch mehr Menschen, die vergleichsweise viel Auto fahren (mehr als 12.000 Kilometer pro Jahr), ein Elektroauto. Im zweiten Quartal waren es 6,1 Prozent der bei Huk Coburg Kfz-Versicherten. Vier von fünf Besitzern, die bislang schon ein E-Auto haben und mehr als 12.000 Kilometer im Jahr fahren, wählten beim Fahrzeugwechsel erneut ein reines E-Auto. "Ihre Erfahrungen auf längeren Strecken mit Reichweite und Lademöglichkeiten sind also offenbar nicht so schlecht", folgerte Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer von Huk Coburg.

In der Umfrage stimmten 60 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass bei einer staatlichen Förderung gebrauchte E-Autos berücksichtigt werden sollten. Käufe von Gebrauchtwagen seien im deutschen Automarkt um ein Vielfaches häufiger als Zulassungen neuer Fahrzeuge, erklärte Rheinländer. "Je mehr Elektroautos im Gebrauchtwagenmarkt daher eine Rolle spielen, desto stärker werden die Effekte sein –besonders für das Klima."