Verbraucherzentrale: Immer mehr Beschwerden zum Online-Handel

Verbraucherschützer verzeichnen immer mehr Beschwerden von Kunden von Online-Shops: Die Zahl aller Beschwerden bei den Verbraucherzentralen legte im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent zu, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Montag mitteilte. Mit 57 Prozent ging es demnach in der Mehrheit der Fälle um Schwierigkeiten im digitalen Bereich.

Einer repräsentativen Forsa-Befragung des vzbv zufolge fühlen sich 65 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher online vor irreführender Werbung oder versteckten Kosten eher nicht oder gar nicht gut geschützt. 64 Prozent fürchten zudem um ihre persönlichen Daten, 60 Prozent haben Angst vor Betrug oder unseriösen Anbietern. Lediglich mit Blick auf ihre Rechte bei Widerruf und Rückgabe bewertet eine Mehrheit das Schutzniveau als gut.

In den vergangenen zwei Jahren hatten der Befragung zufolge 78 Prozent der Kunden im Online-Shopping Probleme. In vielen Fällen war demnach die Lieferzeit länger als angegeben, der Kundenservice nur schlecht erreichbar oder die Produkte mangelhaft. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im September 1503 Menschen ab 14 Jahren telefonisch befragt.

"Das digitale Umfeld birgt zahlreiche Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher, wie Vertragsfallen und Datenmissbrauch", warnte vzbv-Chefin Ramona Pop. "Mit manipulativen Designs und Sucht-Mechanismen werden die Schwächen von Verbraucher:innen gezielt ausgenutzt." Sie sieht die Politik in der Pflicht, sich mehr für Verbraucherschutz im Internet einzusetzen.