Studie: Bürgerämter machen bei Digitalisierung Schritt nach vorne

Die Bürgerämter der 20 größten Städte in Deutschland haben beim Thema Online-Dienstleistungen verglichen mit dem Vorjahr insgesamt Fortschritte gemacht. Die Untersuchung zeige, dass die Digitalisierung "zwar weiter voranschreitet, die Entwicklung aber stark vom jeweiligen Standort abhängt", sagte Peter Konhäusner von der Gisma University of Applied Sciences in Hannover der Nachrichtenagentur AFP. So bot Frankfurt am Main ein größeres Online-Angebot an, während es in Wuppertal sogar Rückschritte gab.

Die Universität untersuchte zum zweiten Mal, ob bestimmte Verwaltungsleistungen auch im Internet und ohne Besuch vor Ort in Anspruch genommen werden können. Insgesamt bewerteten die Forschenden elf Dienstleistungen, wie etwa die Online-Anmeldung beim Wohnsitzwechsel oder die Bestellung von Urkunden. Für jedes vollständig digitale Angebot gab es zwei Punkte.

Frankfurt am Main und Nürnberg teilten sich in diesem Jahr den ersten Rang, Stuttgart lag mit 17,5 Punkten nur knapp dahinter. München, im vergangenen Jahr noch auf Platz 1, erreichte das Treppchen in diesem Jahr nicht. Frankfurt indes verbesserte sich um acht Punkte verglichen mit dem Vorjahr.

Am Ende der Tabelle tat sich indes nur wenig. Wie im vergangenen Jahr lag Duisburg ganz hinten, da dort "weiterhin nur sehr wenige Dienstleistungen online verfügbar sind". Bremen verbesserte sich etwas, blieb aber mit acht Punkten auf dem vorletzten Platz und Wuppertal kam auf mit neun Punkten auf weniger als im Vorjahr.

Entscheidend ist laut Konhäusner, "dass nicht nur einzelne Dienstleistungen, sondern gesamte Prozessketten digital gedacht und umgesetzt werden". Städten wie Duisburg und Bremen empfahl er "gezielte Investitionen", um den Anschluss nicht zu verlieren. Auch das neu gegründete Digitalministerium könne dabei eine Rolle spielen.