Umfrage: Viele haben kein Testament - Unsicherheit bei Regeln zu Pflichtteil
Viele Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge kein Testament und zugleich herrscht bei den gesetzlichen Regeln zum Pflichtteil oft Unsicherheit. "Die Hälfte der Befragten hat sich nach eigenen Angaben noch nicht mit dem Thema Vererben auseinandergesetzt", erklärte das Verbraucherportal Finanztip, das die Umfrage veranlasst hat, am Dienstag. In vielen Familien führten insbesondere ungeklärte Fragen zum Erbe jedoch zu Streit, warnten die Experten.
Der Umfrage zufolge hat ein Drittel bereits ein Testament gemacht. Mit 25 Prozent ist dieser Anteil in der Gruppe der Menschen zwischen 30 und 49 Jahren am geringsten, während junge Menschen zwischen 18 und 29 im Durchschnitt liegen (32 Prozent). Auch bei Menschen über 60 Jahren steigt der Anteil nur auf 45 Prozent.
Dazu fragte Finanztip, wie es sich im Fall eines Testaments mit einer Alleinerbin mit dem Pflichtteil eines weiteren gesetzlichen Erben verhält. Die Frage konnte gut ein Viertel der Befragten richtig beantworten. "Immerhin wissen rund zwei Drittel, dass es einen Anspruch selbst für Enterbte gibt", erklärte Finanztip.
"Die Unwissenheit beim Vererben kann zu Streit führen und obendrein teuer werden", warnt die Finanztip-Expertin Britta Beate Schön. "Gerade bei Immobilien kann das dazu führen, dass das geerbte Haus verkauft werden muss, nur um die Pflichtteile auszahlen zu können."
Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Innofact im Juli 1024 Menschen. Die Ergebnisse sind demnach repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
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