Studie sieht fehlendes Bewusstsein für Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wird Verbraucherschützern zufolge von Konsumenten nur selten kritisch hinterfragt. Viele Menschen gehen laut einer der "Süddeutschen Zeitung" vorliegenden und am Mittwoch veröffentlichten Studie des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv) fälschlicherweise davon aus, dass diese Produkte sicher und gut untersucht seien. In der Werbung, insbesondere in Onlinenetzwerken, würden diese Produkte teils mit nicht zugelassenen Gesundheitsversprechen angepriesen, warnte der Leiter des Teams Lebensmittel beim vzbv, Jochen Geilenkirchen.

Ihm zufolge fehlt Konsumenten häufig das Bewusstsein für Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln. Auch die Wirksamkeit der Produkte werde oftmals falsch eingeschätzt.

Der Studie zufolge glauben 21 Prozent der Konsumenten, dass Nahrungsergänzungsmittel zu einer gesunden Ernährung gehören. Knapp die Hälfte der Verbraucher gehe zudem zu Unrecht davon aus, dass die Produkte vor dem Verkauf auf gesundheitliche Unbedenklichkeit getestet würden. 41 Prozent der Befragten würden zudem erwarten, dass Höchstmengen für die Inhaltsstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln rechtlich vorgeschrieben seien - obwohl dies den Verbraucherschützern zufolge nicht der Fall ist.

Die Verbraucherschützer kritisieren, dass Nahrungsergänzungsmittel von vielen Konsumenten als eine Art natürliches Arzneimittel wahrgenommen würden, obwohl sie rein rechtlich als Lebensmittel gelten und keine strengen Zulassungsprüfungen durchlaufen würden. Hier sei es Aufgabe der Politik, die Lebensmittelüberwachung zu stärken, um Konsumenten vor falschen Werbeversprechen zu schützen. Die Bundesregierung müsse sich auf EU-Ebene für ein Zulassungsverfahren einsetzen, fordern die Verbraucherschützer.