Flixbus erwägt Streckenstreichungen in Ostdeutschland

Der Fernbusanbieter Flixbus erwägt Streckenstreichungen in Ostdeutschland. Grund dafür seien die geplanten Mehrwertsteuersenkungen auf Bahntickets, sagte ein Sprecher des Unternehmens dem Radiosender "MDR Jump" am Freitag. Eine einseitige Bevorteilung eines Wettbewerbers führe zu einer kritischen Prüfung der derzeit rund 400 Haltestellen in Deutschland.

Demnach sollen die möglichen Streichungen 2021 wirksam werden. Denkbar seien sie in den Städten Quedlinburg, Aschersleben, Zeitz, Köthen, Halberstadt sowie Wernigerode (alle Sachsen-Anhalt), Eisenberg und Zella-Mehlis (beide Thüringen) sowie Hoyerswerda, Bautzen und Görlitz (alle Sachsen). Für keinen Halt gebe es bislang eine endgültige Entscheidung, betonte der Sprecher.

Flixbus wolle die Entwicklung 2020 abwarten. Insgesamt stehen demnach rund 30 Prozent des bundesweiten Netzes auf dem Prüfstand. Das kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Klimapaket sieht vor, die Mehrwertsteuer auf Bahntickets ab 2020 auf sieben Prozent zu senken. Auf Fernbus-Tickets werden weiterhin 19 Prozent fällig.