Das Gaswerk wird zum Ort für Kultur und Kreativwirtschaft

Startschuss für den Umbau

Das Gaswerk in Augsburg/Oberhausen wird von den Stadtwerken Augsburg (swa) zusammen mit der Stadt Augsburg zu einem Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft entwickelt. In einer ersten Bauphase wird das sogenannte Ofenhaus umgebaut und erweitert, daneben entsteht ein Parkhaus.

Den Startschuss für den Baubeginn hat jetzt Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl gemeinsam mit den swa-Geschäftsführern Alfred Müllner und Dr. Walter Casazza sowie Bürgermeisterin Eva Weber, Kulturreferent Thomas Weitzel und dem Kaufmännischen Direktor des Theaters Augsburg Friedrich Meyer gegeben.

Wir sind froh, jetzt dieses Gelände aus dem Dornröschenschlaf wach zu küssen“, erklärte Alfred Müllner. Seit das Gaswerk 2001 endgültig stillgelegt worden ist, haben die Stadtwerke jährlich rund 500.000 Euro nur in den Erhalt der Gebäude gesteckt. Dazu kam die Altlastensanierung, die Anfang 2016 mit der letzten und größten Maßnahme für rund 3,4 Millionen Euro abgeschlossen wurde. „Jetzt können wir das Gelände endlich entwickeln und Ausgaben tätigen, die sich auch auszahlen werden“, so Müllner.

„Den Impuls die Industriebrache in einen Ort der Kultur umzuwandeln hat die Stadt gerne aber auch etwas unfreiwillig gegeben“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl. Auslöser seien die Schließung und notwendige Sanierung des Theaters sowie der Umzug des Kulturparks West. Dass das jetzt so schnell realisiert werden kann, dafür sei bereits gut vorgearbeitet und Pläne und Konzepte von internationalen Fachbüros aber auch zusammen mit den Bürgern entwickelt worden.

Bis Frühjahr 2018 soll in dem historischen Gebäude samt sechsstöckigem Neubau die Interimsspielstätte des Theaters Augsburg entstehen. Während der sechsjährigen Umbauzeit des Theaters werden dort das Schauspiel und das Tanztheater einziehen. Neben einem Theater mit Platz für 240 Zuschauer gibt es einen Ballettsaal und Werkstätten und Büros auf insgesamt rund 5.000 Quadratmetern.

In dem Neubau sind auf zwei Etagen auf 1.400 Quadratmetern auch bereits Ateliers und Übungsräume für Künstler und Musiker vom Kulturpark West vorgesehen. Im Ofenhaus entsteht außerdem eine Gastronomie auf rund 650 Quadratmetern. Zusammen mit dem Parkhaus mit 370 Stellplätzen investieren die swa als Eigentümer des Geländes rund 23 Millionen Euro in diesen ersten Bauabschnitt. Die Stadt mietet die Flächen für das Theater und die Künstler vom Kulturpark West von den Stadtwerken.

Die nächsten Bauabschnitte und Sanierungen auf dem Gelände sehen weitere Ateliers und Übungsräume für Künstler und Musiker aus dem Kulturpark West vor. Außerdem soll Kreativwirtschaft angesiedelt werden, von Designern, Software-Entwicklern oder Architekturbüros bis zu Künstler- und Malereibedarf. Dafür werden auch neue Gebäude auf dem Areal entstehen. Schließlich gehe es für die Stadtwerke auch darum, das Gelände wirtschaftlich zu verwerten, um Räume für Künstler zu preiswerten Mieten anbieten zu können. „So wollen wir das Gelände langfristig interessant für Kunst- und Kulturschaffende machen und für die Bürger öffnen“, so Müllner. „Mit der Spielstätte für das Theater entsteht im Übrigen eine dauerhafte Bühne, die auch dann weiter genutzt werden kann, wenn das Theater nach der Renovierung in sein Stammhaus am Kennedy-Platz zurückziehen wird.“