Das Wetterphänomen "Obheiter" im Allgäu

... aber was bedeutet das eigentlich?

Im höher gelegenen Lagen mit den Fluss- und Quelltälern und den angrenzenden Bergen ringsherum tritt die Temperaturumkehr im Herbst häufig auf. Deshalb ist „Obheiter“, so wird das Wetter bezeichnet wenn oberhalb der Nebeldecke Sonnenschein herrscht, auch ein großes Thema in der Region.

Nebel ist nicht gleich Nebel, das weiß Johann Seeweg ganz genau. Der Bergbahnler, der schon vor 45 Jahren für die Nebelhornbahn in Oberstdorf gearbeitet hat, startet die Kabine hoch zum Gipfel auf 2224 Metern. Sehen können seine Passagiere nicht viel – doch das Allgäuer Urgestein weiß, dass gleich ein kollektives „Oh“ erklingen wird. Dann nämlich, wenn die Kabine die Wolkendecke durchbricht und sich ein spektakuläres Naturschauspiel vor ihren Augen auftut. Die Aussicht hier oben ist phänomenal: Von Nebel über dem „Horn“ keine Spur, der liegt wie ein großes Meer unterhalb der 400 Gipfel, die im Sonnenlicht leuchten. Und das Beste: T-Shirt-Wetter!



„Obheiter“ heißt das Wetterphänomen der Temperaturumkehr im Alpenland, was schlicht bedeutet: Oben auf den Gipfeln ist es heiter. Herbstdepression? Wie weggeblasen! Deshalb ist „Obheiter“ auch das Ortsthema bei der Wandertrilogie Allgäu, das 876 Kilometer quer durch die Region führt und die drei unterschiedlichen Höhenlagen und einzigartigen Landschaftsbilder, sowie die vielen Geschichten zeigt. Auf der Himmelsstürmer Route kann das Oberstdorfer Gebiet über drei Klima- und Vegetationsstufen erlebt werden: Unter der Wolkendecke, zwischen den Wolken und darüber. Letzteres freilich, ist das Beste! Also, nichts wie rauf auf die Gipfel – zu Fuß oder mit der Kabine!