Der neueste Trend im Kochtopf - Ran an die Yuzu

Bei Spitzenköchen angesagt

Einmal ordentlich in eine saftige Scheibe Zitrone beißen und dabei einem Blasharmoniker in Aktion in die Augen sehen? Das ist fies – doch die Zitrone ist trotzdem lecker. Falls Sie kein Blasharmoniker sind, dürfte Ihnen der neueste Trend aus der Küchenszene darum gut gefallen. Der heißt kurz und knapp Yuzu und hat bei den Spitzenköchen bereits einen festen Platz auf der Speisekarte. Warum er das auch bald bei Ihnen haben sollte, erklären wir gerne.

Wie viele Trends und neue Zutaten, stammt auch die Yuzu aus Asien. Kurz zu den Wurzeln: die hybride Zitruspflanze ist eine Kreuzung und vereint Zitrus und bittere Mandarinenorange. Ursprünglich stammt die Frucht aus China und hat in der Vergangenheit vor allem den japanischen und koreanischen Markt erobert. Grund für ihre Beliebtheit ist vor allem auch die hohe Widerstandsfähigkeit, denn auch kalte Wintertage mit knapp -10 °C können der Pflanze nichts anhaben. 

Doch nicht nur in Asien, auch in unseren Breitengraden findet die Yuzu mehr und mehr Fans. Früher beschränkte sich die Verwendung oftmals auf die Zubereitung von Tees oder auch Marmeladen, doch jetzt geht es auch herzhaften Gerichten an den Zitruskragen. Gerade asiatische Gerichte, also leichte Küche, eignet sich bestens für den neuen Pfiff – egal ob Fleisch, Fisch oder Gemüse. Verwendet wird dabei entweder der Saft der Yuzu oder der Abrieb der Schale, wie eben auch bei der Zitrone. 

Der Look der Yuzu erinnert übrigens an einen Mix aus Limette und Mandarine, das Fruchtfleisch ist bitter und säuerlich. Klingt erstmal nicht sehr spannend, doch man sollte der Sache eine Chance geben. Es wird sich lohnen! Doch wer in den Genuss einer echten Yuzu kommen möchte, muss sich erst einmal auf die Suche danach machen. Gut sortierte Asia-Shops führen die Frucht im Regelfall, auch auf Stadtmärkten kann man sie hin und wieder entdecken. Die Saison der Yuzu geht in der Regel von Oktober bis Dezember, zu Beginn sind die Früchte noch etwas grüner und werden dann immer gelber. Importiert wird das Trendfood aus Japan und auch Südspanien und hält sich nach der Ernte ca. 3-4 Wochen bei kühler Lagertemperatur. Wer jetzt beim Lesen schon Lust auf mehr bekommen hat, sollte sich doch einfach mal an zwei neue Rezepte trauen. Kochlöffel raus und bitteschön.

Raus aus der Küche, rein in die Badewanne

Wer sich nicht so gerne am Herd aufhält, kann die Yuzu aber auch im Badezimmer nutzen. Denn nach einem alten japanischen Brauch ist die Yuzu auch für ein heißes Bad geeignet. Dabei werden aufgeschnittene Yuzus dem heißen Badewasser zugefügt. Der Zitrusduft soll gerade in den Wintermonaten die Abwehrkräfte stärken – also genau das, was wir bei den kalten Temperaturen brauchen. Wenn man sich dazu noch mit einem leckeren Yuzu-Gericht von Innen wärmt, sollte man vollends gewappnet sein. 

Zanderburger mit Yuzu-Zitronenflavour

Zutaten (4 Personen):
  • 1   Zanderfilet ohne Haut (ca. 400 g)  
  • Salz, Pfeffer, etwas Zucker
  • Mehl  
  • 2 Eier komplett, 1 Eigelb
  • 150 g  Panko-Paniermehl (Asialaden)  
  • Öl zum Anbraten sowie 100 ml Sonnenblumenöl
  • 1   Eigelb  
  • 1 TL  Yuzu-Zitronensaft (aus der Frucht gepress)
  • 1 TL  Yuzu-Zitronenpulver (Asialaden)  
  • 1⁄2 TL  Senf  
  • 1⁄2   Knoblauchzehe  (wer es nicht knoblauchig mag, bitte reduzieren)
  • 1   kleiner Endiviensalat, gewaschen  
  • 4   Burgerbrötchen mit Sesam
Zubereitung:
Falls das Zanderfilet am Stück gekauft wurde, in vier gleiche Portionen teilen, mit Salz und Pfeffer etwas würzen und in Mehl, Ei und Panko-Paniermehl panieren. Die Yuzu-Sauce aus Eigelb, dem gepressten Saft und dem Pulver sowie Senf Knoblauch und Zucker mixen (Pürierstab), dazu die 100 ml Öl nach und nach zugeben. Zanderfilets in einer Pfanne anbraten (erst mittlere Hitze, dann langsam erhöhen) bis die Panade knusprig gebraten ist. Salat in feine Streifen schneiden und in die Yuzu-Sauce geben, alles vermengen. Nun die Brötchen aufschneiden, beide Hälften mit der Salat-Yuzu-Sauce bestreichen und Zanderfilet dazwischen geben. Fertig! 

Yuzukuchen – der Zitronenklassiker neu interpretiert

Zutaten:
  • 180 g Zucker
  • 240 g Mehl 
  • 1 Packung Vanillezucker
  • Abrieb einer Yuzuschale (einmal mit einer Reibe über die ganze Schale gehen)
  • 5 EL Yuzusaft (aus der Frucht gepesst)
  • 4 Eier
  • 200 g Sahne 
  • 50 g Puderzucker
  • Fett zum Backform einfetten
Zubereitung:
Alle Zutaten der Reihe nach (bis auf die Yuzukomponenten und den Puderzucker) in einer Schüssel mit dem Mixer verrühren. Den dünnflüssigen Teig in die gefettete Kastenform gießen und im Backofen (Heißluft) bei 160 Grad 45 Minuten backen. Den Kuchen erkalten lassen und in der Zeit die Zuckerglasur vorbereiten. Dafür den Puderzucker mit dem Zitronensaft und dem Abrieb vermischen und auf den kalten Kuchen gießen. Das Ganze nochmals auskühlen lassen, gerne auch im Kühlschrank. Ca. ½ Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen und in Scheiben aufschneiden. 

Yuzu als neue Facette für herkömmliche Zitronen