Der Neusässer Athlet Alexander Harle möchte bei der Para-CrossFit-Weltmeisterschaft aufs Podium
CrossFit kennt keine Grenzen!
Alexander Harle ist 41 Jahre alt, lebt in Neusäß bei Augsburg – und hat sich einen Traum erfüllt: Im September wird er Deutschland bei der Para-CrossFit-Weltmeisterschaft 2025 in Las Vegas vertreten. Dabei ist seine Geschichte nicht nur sportlich beeindruckend, sondern auch menschlich inspirierend. Im Interview mit unserer Redaktionsleitung Jana Dahnke sprach der sympathische Profisportler über seinen Weg zum Sport, seinen Trainingsalltag – und warum CrossFit wirklich für jeden etwas sein kann.
Alexander Harle: Ich habe früher ganz klassisch im Fitnessstudio trainiert, aber irgendwann wurde es mir einfach zu monoton – immer die gleichen Geräte, dieselbe Routine. Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Ein Arbeitskollege hatte damals schon Erfahrung mit CrossFit und hat mich dann direkt mitgenommen. Nach dem Probetraining war ich komplett ausgepowert, aber trotzdem total begeistert. Die Mischung aus Kraft, Ausdauer, Koordination und Technik war genau das, was mir in meinem sportlichen Eifer gefehlt hatte.
Du hast Dich für die Para-CrossFit-Weltmeisterschaft in Las Vegas qualifiziert – wie sieht Deine Vorbereitung derzeit aus?
Ich trainiere aktuell sechs Tage die Woche und gönne mir samstags gezielt einen Ruhetag für die Regeneration. Mein persönlicher Fitnessplan umfasst Basiseinheiten mit gymnastischen Übungen wie Haltepositionen oder Arbeiten an der Klimmzugstange, ergänzt durch reine Kraft-, Ausdauer- und gezielte Techniktrainings. Alles in allem dauert eine Trainingseinheit meist zwischen ein und eineinhalb Stunden.
Was bedeutet Dir dieser besondere Wettkampf – und worauf freust Du Dich am meisten?
Für mich ist das eine riesige Ehre. Ich werde dort Deutschland vertreten – in einer Kategorie, die speziell für Athleten mit körperlichen Einschränkungen gedacht ist. In meinem Fall geht es um Kleinwüchsigkeit, aber es gibt viele weitere Kategorien – von Arm- bis Bein-Amputationen. Das Ziel der CrossFit Games ist ganz klar: Zu zeigen, dass dieser Sport wirklich für jeden realisierbar ist. Ich bin schon ganz gespannt, viele der Athleten, denen ich auf Social Media folge, persönlich kennenzulernen. Es ist einfach etwas ganz anderes, gemeinsam zu schwitzen, sich anzufeuern und sich gegenseitig zu pushen.
Wie wichtig ist Ernährung für Dich im Trainingsalltag und in der Wettkampfvorbereitung?
Darauf achte ich sehr und bevorzuge dabei proteinreiche Kost – Fisch, Fleisch, Soja – und versuche, fettige Speisen wie Schweinebraten oder Pizza auf ein Minimum zu reduzieren. Natürlich gönne ich mir mal was, aber bewusst und nicht zu oft. Ernährung sowie Regeneration sind genauso wichtig wie das Training selbst.
Was war bisher Dein schönster Moment in Deiner sportlichen Laufbahn?
Ganz klar: Als ich zum ersten Mal an einem CrossFit-Wettkampf in Präsenz teilnehmen durfte. Bis dahin fand das alles nur online statt. Das hieß: Man bekam die Workouts zugeschickt, filmte sich selbst bei der Ausführung und musste das Video auf einer Plattform hochladen. Dort wurde es dann von offiziellen Schiedsrichtern ausgewertet – sie achteten genau auf Technik, Ausführung und Wiederholungszahlen – und erst danach erfolgte die Platzierung. Das erste Mal live vor Publikum, mit anderen Athleten, mit echten Kampfrichtern – Das war natürlich ein ganz anderes Level. Die Atmosphäre, die Energie, das Adrenalin: Einfach Gänsehaut.
War Deine Motivation über all die Jahre hinweg immer so stark?
Ja, absolut. Ich war und bin von Anfang an mit voller Überzeugung dabei. Natürlich gab es kleinere Verletzungen – das bleibt im Leistungssport nicht aus – aber das Besondere am CrossFit ist: Man kann dennoch weitermachen. Die Übungen lassen sich flexibel anpassen, sodass man selbst mit Einschränkungen sinnvoll trainieren kann. Mein Coach Ben geht da sehr individuell auf mich ein. Wenn zum Beispiel eine Muskelpartie geschont werden muss, konzentrieren wir uns auf andere Bereiche. Der Sport gibt mir Kraft, auch in herausfordernden Phasen – körperlich wie mental.
Was würdest Du jemandem sagen, der denkt: „CrossFit ist nichts für mich“?
Dann würde ich antworten: Probiere es einfach mal aus. Ich habe zum Beispiel einen Freund, der bei einem Motorradunfall vor zehn Jahren sein linkes Bein verloren hat. Heute ist er ebenfalls begeistert beim CrossFit dabei – auf seine Weise, angepasst, aber voller Leidenschaft. Dieser Sport ist nicht nur für Profis. Jeder kann mitmachen, egal welches Alter, welches Level oder welche körperliche Voraussetzung.
Und zum Abschluss: Was ist Dein größter sportlicher Traum?
Klar – irgendwann auf Platz 1 zu stehen, wäre ein unglaubliches Gefühl. Aber vor allem möchte ich Menschen zeigen, dass alles möglich ist. Wenn ich in Las Vegas mit Athleten aus aller Welt – aus Asien, Amerika, Europa, Afrika – zusammenkomme, dann ist das für mich schon das Größte. Der Sport verbindet – und das ist das, was zählt.
Unter alex.harle.para.crossfit gibt Alexander auf Instagram spannende Einblicke in seinen Trainingsalltag und die Wettkampfvorbereitungen. Wer ihn auf seinem Weg zur Weltmeisterschaft unterstützen möchte, kann das mit einer Spende auf gofund.me/1c5cbfec tun – jeder Beitrag hilft!
Das gesamte TRENDYone Team wünscht Alexander Harle auf seiner sportlichen Reise weiterhin viel Erfolg und drückt für Las Vegas kräftig die Daumen!