Detox: Reinigung von innen - so entgiften Sie Ihren Körper

Den Körper richtig entgiften

Im Frühjahr machen es die Stars aus Hollywood vor: Sie detoxen, um den belasteten Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Auf Deutsch: Sie entschlacken und entgiften. Doch was steckt überhaupt hinter Detox?

Hilfe bei Übersäuerung

Promis wie Oprah Winfrey, Madonna und Beyoncé Knowles machen es vor, viele Frauen wollen es nachmachen. Vor allem im Frühjahr möchten einige Menschen den Körper entgiften und die Folgen schlechter Ernährung und schädlicher Umwelteinflüsse ausradieren. Dieser bekannte Trend nennt sich Detox: Er kommt aus dem englischen und bedeutet so viel wie Entgiften oder Entschlacken. Dabei wird in gewisser Weise gefastet. Um Hautunreinheiten, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magenprobleme und ein angeschlagenes Immunsystem zu regenerieren, wird auf diese bestimmten Lebensmittel verzichtet: Fleisch, Käse, Milch, Weißmehl, Süßigkeiten, Alkohol und Kaffee. Diese führen bei übermäßigem Verzehr nämlich zu Übersäuerung. Wenn unsere Entgiftungs-Organe wie Leber, Nieren und Haut überfordert sind, wird der Körper anfällig. Eine Detox-Kur soll dann den Stoffwechsel ankurbeln und helfen, Gewicht zu verlieren und neue Energie zu bekommen.

Abbau von Giftstoffen

Hinter den Detox-Kuren steckt die Idee, dass nicht allein zu viel Essen, Alkohol oder Nikotin den Menschen dick und krank machen, sondern auch die Spuren verschiedener Chemikalien wie Arsen, Pestizide und Dioxine. Diese Stoffe sollen sich den Detox-Anhängern zufolge als Schlacke im Körper ablagern. Arsen gilt zum Beispiel als hochgradig krebserregend. Pestizide stecken beispielsweise in Gemüse und können zu Atemwegserkrankungen wie Asthma führen. Und Dioxine bauen sich sehr schwer in der Umwelt ab, stecken in Fleisch, Fisch und Milchprodukten und können das Immunsystem schwächen. Diese im Fettgewebe eingelagerte Giftstoffe sollen beim Entgiften durch den Nahrungsverzicht aus den Zellen gelöst und über die Entgiftungsorgane Leber, Darm, Niere, Lunge und Haut ausgeschieden werden. Der Körper wird gereinigt. Die Geschichte der inneren Reinigung geht übrigens weit zurück. Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp sagte schon im 19. Jahrhundert: Erstens Entgiftung, zweitens Entgiftung und drittens Entgiftung! Auch in der traditionellen chinesischen Medizin wurde schon früh auf Entschlackung gesetzt, bei Ayurveda-Kuren steht die Entgiftung bei jeder Behandlung oder Prävention ganz oben auf dem Plan. Doch wie funktioniert detoxen konkret?

Innere Reinigung in ein paar Tagen

Für den Detox-Frühjahrsputz braucht es keine Woche im Wellnesshotel oder auf der  Ayurveda-Farm mit speziellem Kurprogramm. Wie bereits angesprochen, wird über ein bis zwei Wochen auf übersäuernde Lebensmittel verzichtet. Schon vor der Kur werden diese Lebensmittel schrittweise weggelassen, direkt vor dem Start stehen dann zwei Tage mit Obst und Gemüse an, um die Verdauung zu entlassen. Am ersten Detox-Tag leert man den Darm mit Bittersalz oder einer Darmspülung. Mit möglichst naturbelassenen, reifen vegetarischen Lebensmitteln voller Nährstoffe und Vitamine wird dann der Entgiftungsprozess im Körper in Gang gesetzt, dazu trinkt man viel stilles Wasser, Kräuter- oder Fastentee. Ein typischer Zwischensnack während eines Entgiftungsprozesses ist der grüne Smoothie: Der wird zum Beispiel aus Babyspinat oder Rucola, einer halben Gurke, einer Selleriestange, einem halben grünen Apfel, Ingwer, frischen Kräutern, Flachssamen, einem Esslöffel Erbsenprotein und Wasser gemacht. Wie beim Fasten gibt es nach der Kur drei Aufbautage bis wieder normal gegessen wird. Spezielle Detox-Massagen, Yoga, Bürstenmassagen, Bäder und ein Besuch im Dampfbad helfen während dem Entgiftungsprozess. Natürlich reicht auch bei den Detox-Kuren das Angebot von A bis Z: Von der Mayr-Kur über die Master-Cleanse bis zur Panchakarma-Kur ist alles dabei. Doch Vorsicht! Wissenschaftler haben spezielle Detox-Produkte getestet und als wirkungslos eingestuft. Solche Wundermittel helfen also nicht, den Entgiftungsprozess zu beschleunigen. Doch egal für welche Kur man sich entscheidet, ein Vorab-Check beim Hausarzt sollte vor dem Start auf dem Programm stehen. Denn bei bereits bestehenden Erkrankungen oder der Tendenz zu Mangelerscheinungen kannn eine Entgiftung auch schnell gefährlich werden. | Text: Franziska Niebert