Die besten Hausmittel gegen Wintermüdigkeit

Ohne Blues durch den Winter

Ständige Erschöpfung, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit und diese andauernde Müdigkeit: Damit sind Sie in den kalten und grauen Monaten zwischen November und März nicht allein. Mindestens jeder Vierte fühlt sich in dieser Zeit wie Sie. Gerade im Herbst und Winter leiden viele an der lästigen Wintermüdigkeit. Woher sie kommt, was Sie dagegen tun können und wie Sie weiter vorgehen, wenn Hausmittel nicht mehr helfen, erklären wir hier.

Wenn mit dem Fortschreiten des Herbstes zunehmend die Kälte und Dunkelheit des Winters auf die sich bekanntlich ohnehin schon problematisch auf den menschlichen Körper auswirkende Zeitumstellung treffen, ist es nicht weiter verwunderlich, dass unser empfindlicher Organismus dementsprechend häufiger Ruhepausen fordert. Dabei ist es ihm – zu unserem Leidwesen – total egal, wo wir uns gerade befinden oder wie spät es ist. Diese als unangenehm empfundene Müdigkeit bezeichnen wir dann als Wintermüdigkeit. Jedoch gilt: Weil der Körper sein Schlafbedürfnis nach den Sonnenstunden richtet, ist es nur normal, im Winter schneller als gewöhnlich müde zu werden, denn auch wir Menschen halten gewissermaßen Winterschlaf.

Experten erklären das Phänomen auf hormoneller Ebene: Durch den Mangel an Tageslicht kommt es zu einem Abfall des Serotoninspiegels, dem Glückshormon, das durch Licht gebildet wird und einer Erhöhung des Melatoninspiegels, unseres Schlafhormons, das in den Sommermonaten durch ausreichend Licht für gewöhnlich untertags gehemmt wird, sich erst mit einsetzender Dunkelheit wieder aktiviert und auf diese Weise den Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Diese simultan ablaufenden Vorgänge erhellen die Wechselwirkung von Wintermüdigkeit und Winterblues. Darüber hinaus kann es zu einem Mangel an Vitamin D, dem Sonnenvitamin, kommen; einem Vitamin, das durch Sonneneinstrahlung im Körper gebildet wird, aber auch durch ausgewählte Lebensmittel aufgenommen werden kann. 

Hausmittel und Tipps gegen die Wintermüdigkeit
Als Faustregel lässt sich formulieren, dass es sich in den nasskalten Monaten allgemein kontraproduktiv auswirkt, sich häufig in dunklen Räumlichkeiten aufzuhalten. Dabei sei angemerkt, dass in dieser Hinsicht nahezu jeder Innenraum als zu dunkel eingestuft wird. Wir alle verbringen aber nun mal den Großteil unseres Alltags darin.

Ein Schlafexperte empfiehlt daher, bereits beim Aufstehen so viel Licht wie möglich anzuschalten, pro Tag mindestens 30 körperlich aktive Minuten bei Tageslicht an der frischen Luft zu verbringen und im Büro das Licht ganz hell zu stellen oder sich einen Fensterplatz zu nehmen und regelmäßig zu lüften. Dadurch regen Sie den Kreislauf an, der Körper kann Vitamin D bilden, die Melatoninproduktion wird gehemmt und der frische Sauerstoff, der ins Gehirn und zu den Organen gelangt, sorgt für eine körperliche und geistige Leistungssteigerung.

Einiges können Sie auch über eine an den Winter angepasste Ernährungsweise und Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin D-Kapseln (unbedingt in Öl- oder in Tablettenform mit Fett zusammen einnehmen) steuern. Am häufigsten mangelt es dem Körper im Winter an Eisen, was die Müdigkeit befeuert. Fettfisch wie Lachs, Eier, Innereien, allen voran Leber, Butter, Käse, Pilze und Avocado versorgen Sie mit Vitamin D. Energielieferanten wie Bananen, Bitterschokolade, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Beeren und Trauben, sowie Nüsse und Spinat liefern Ihnen langanhaltende Energie, Proteine, Magnesium wie auch zahlreiche Vitamine gegen die Müdigkeit. Amaranth, Sojabohnen, Quinoa und Weizenkeime sorgen im Körper für Serotonin-Nachschub – Schokolade zählt hier übrigens nicht dazu.  

Außerdem hilft es, morgens Wechselduschen zu etablieren, ausreichend zu trinken – mindestens ein großes Glas Wasser pro Stunde und das eigene Körpergewicht mal 30 auf den Tag gerechnet. Zusätzlich sollte Sport betrieben werden, wodurch der Körper Glückshormone ausschüttet. In der Not macht sich auch das altbewährte Powernapping von maximal 30 Minuten bewährt. Gegen das Stimmungstief ist es dienlich, seinen Tagesablauf zu strukturieren und im Körper durch menschliche Berührung (20 Sekunden bis optimal zehn Minuten Kuscheln reichen übrigens schon aus) den Mangel an Glückshormonen auszugleichen. Genauso wirksam ist es, so viel wie möglich zu lachen: Dabei werden hunderte Muskeln aktiv und können sich entspannen, die Zellen werden mit Sauerstoff versorgt, Kreislauf und Herz werden angeregt. Lachen hemmt Stresshormone und fördert die Serotoninproduktion. 

Wenn Hausmittel nicht helfen...
Am wichtigsten ist es, psychische Probleme und Mangelerscheinungen durch eine falsche Ernährungsweise auszuschließen wie auch den Hormonhaushalt und etwaige Veränderungen abchecken zu lassen. Haben Sie diese physischen und psychischen Kriterien bereits ohne Befund abchecken lassen, sollten Sie es mit einer Lichttherapielampe versuchen. Die heilende Wirkung der extrem starken Lichtleistung ist wissenschaftlich nachgewiesen.
| Text: Sophie Neudert