Die Temperaturen steigen – Und damit ist Hauptsaison für verstärkten Pollenflug

Was hilft?

Die Tage sind wieder länger und die steigenden Temperaturen locken uns immer mehr nach draußen. Was gibt es Schöneres, als sich den frischen Wind um die Nase wehen zu lassen und die wohltuenden Sonnenstrahlen auf unserer Haut zu spüren. Egal ob beim Wandern, beim Spazierengehen oder bei einem Picknick, welches wunderbar mit einer Fahrradtour kombiniert werden kann – Der Frühling erweckt unsere Lebensgeister und die Unternehmungslust ist größer denn je. Doch bei vielen kribbelt es spätestens seit dem kalendarischen Frühlingsbeginn kräftig in der Nase und auch andere unangenehme Begleiterscheinungen trüben den Alltag. Heuschnupfen ist die häufigste Allergie und immer mehr Menschen sind davon betroffen. 

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Bild: stock.adobe
Kommen Pollen mit den Schleimhäuten von Augen, Nase oder Atemwegen in Berührung, haben Betroffene mit allergischen Reaktionen zu kämpfen. Das liegt daran, dass unser Körper diese normalerweise harmlose Substanz als gefährlich einstuft, unser Immunsystem darauf überempfindlich reagiert und deswegen viele Antikörper gebildet werden. Ist dies der Fall, so genügt schon der geringste Kontakt mit Pollen, um Symptome wie beispielsweise tränende und geschwollene Augen hervorzurufen. Während es früher noch deutlich weniger Personen gab, die von einer Pollenallergie betroffen waren, ist die Zahl inzwischen rapide angestiegen. Der Klimawandel ist hierbei ein entscheidender Faktor, denn wegen des Temperaturanstiegs fliegen Pollen nahezu das ganze Jahr über. Experten zufolge sei sogar zu erkennen, dass sich die „Pollenflugzeiten“ nahezu überschneiden: Wenn die letzten Pollen der Vorsaison aus der Luft verschwinden, fangen schon die aus der neuen Saison an, Allergiker zu plagen. Grund dafür ist der frühere Blühbeginn verschiedener Pflanzen-, Baum- beziehungsweise Grasarten.

Die Zahl der Betroffenen steigt stetig 
Hinzu kommt, dass es inzwischen immer mehr Pollen gibt und auch neue Sorten hinzukommen. Außerdem werden die Pollen zunehmend aggressiver, was sich wiederum ebenfalls auf den Klimawandel sowie die vermehrte Schadstoffbelastung zurückführen lassen könnte. Luftschadstoffe verschlimmern Untersuchungen zufolge die resultierenden Allergie-Symptome.

Während die einen nur auf bestimmte Pollenarten allergisch reagieren, sind bei anderen zahlreiche Arten für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen verantwortlich. 

Zu welcher Jahreszeit welche Pollen blühen und wann eine hohe Konzentration auftritt, kann mittels eines Pollenflugkalenders abgelesen werden. Es ist immer ratsam, sich nach diesem zu orientieren und sich zudem zu informieren, da auch die jeweilige Wetterlage Einfluss auf die Pollenflugzeiten nimmt.

Welche Symptome können auftreten?
Betroffene haben bei einer Pollenallergie unterschiedliche Symptome. Dazu gehören zum Beispiel:
  • Laufende beziehungsweise verstopfte Nase 
  • Nasenjucken mit zusätzlichem Niesreiz
  • Verminderter Geruchs- und Geschmackssinn
  • Kribbeln beziehungsweise Juckreiz im Rachenbereich
  • Überempfindlichkeit und Verschleimung der Atemwege (Eine erschwerte Atmung kann eine Begleiterscheinung sein)
  • Tränende Augen meistens in Kombination mit geschwollenen sowie geröteten Augenlidern
  • Überempfindlichkeit in Bezug auf Licht 
  • Hautausschlag, Schwellungen beziehungsweise lästiges Jucken der Haut
  • Einschränkungen in Bezug auf die Konzentration
  • Gestörter Tag-Nacht-Rhythmus durch Müdigkeit sowie Mattigkeit am Tag und Beeinträchtigungen in der Nacht 
Alle aufgezählten Beschwerden sind kein eindeutiges Indiz dafür, dass wirklich eine Allergie gegen Pollen vorliegt. Die Symptome können immer auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein. Deswegen empfiehlt es sich, den Arzt des Vertrauens zu Rate zu ziehen, um eine stichhaltige Diagnose zu erhalten!

Wie kann man eine Erkältung und Heuschnupfen unterscheiden?
Abgeschlagenheit, Niesreiz und Co. – Bei diesen Anzeichen kann man eine Erkältung beziehungsweise Grippe nicht ganz ausschließen, zumal viele Symptome auch identisch sind. Jedoch gibt es ein paar kleine, aber erwähnenswerte Unterscheidungsmerkmale:
  • Eine Erkältung signalisiert sich meistens schleichend, bei einer Allergie treten die Symptome ganz plötzlich und vehement auf.
  • Bei einer Pollenallergie ist das Nasensekret wässrig und klar, während dieses bei einer Erkältung hauptsächlich dickflüssiger ist und eine gelbgrünliche Farbe aufweist. 
  • Halsschmerzen sind für einen grippalen Infekt typisch, bei einer Allergie verspürt man eher ein Kratzen im Hals. 
  • Sind meist bei Ortswechsel anfallsartige Niesattacken zu beobachten, könnte eine Allergie vorherrschen, bei einer Erkältung hingegen ist das Niesen punktuell und ortsunabhängig.
  • Fieber sowie Gliederschmerzen treten bei einer Allergie normalerweise nicht auf. 
  • Ein grippaler Infekt verschwindet in der Regel nach höchstens 14 Tagen ohne Folgen, währenddessen können bei einer falsch beziehungsweise nicht behandelten Allergie gesundheitliche Probleme nicht ausgeschlossen werden. 
Vorsicht geboten!
Wird eine Allergie vermutet, sollte unbedingt und rechtzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden – Jeder Mensch reagiert anders auf Allergien, weshalb eine entsprechend geeignete Behandlung dringend erfolgen muss. Behandelt man Heuschnupfen nämlich falsch beziehungsweise gar nicht, entsteht im schlimmsten Fall der sogenannte „Etagenwechsel“. Hierbei verlagern sich die Beschwerden von den oberen zu den unteren Atemwegen – Das bedeutet, dass ein allergisches Asthma bronchiale mit zunehmenden Gesundheitsproblemen entstehen kann. 

Für Allergiker gibt es verschiedene rezeptfreie Medikamente. Die Einnahme dieser ohne vorherige Beratung ist ebenfalls nicht zielführend, denn sowohl eine langfristige Verschlimmerung als auch der Übergang in allergisches Asthma sind hier die Folgen. Herausgefunden wurde ebenfalls, dass bei eigeninitiativem Medikamentenkauf Nebenwirkungen viel öfter auftreten als bei Allergikern, die zuvor den Arzt befragt hatten. 

Stark gegen die Pollenallergie – Das hilft im Alltag
Vorweg ist es hilfreich herauszufinden, auf welche Pollenarten man besonders reagiert. Mittels eines Pollenflugkalenders kann dann festgestellt werden, wann diese blühen. Ebenfalls effektiv: Die Pollenflugvorhersage, welche dreimal täglich zur Verfügung steht. 

Hilfreich ist es, die Freizeitgestaltung in dieser Zeit ein wenig darauf auszurichten und anzupassen – So zum Beispiel Wiesen, Parks oder Ähnliches eher meiden. Um den Körper nicht zusätzlich noch den Pollen auszusetzen, sollte lieber auf Sport im Freien verzichtet werden. Erwähnenswert ist zudem, dass die Pollenbelastung auf dem Land in den frühen Morgenstunden (zwischen 6:00 und 8:00 Uhr) am höchsten ist, in der Stadt wiederum trifft dies für die Abendstunden (von 19:00 bis 24:00 Uhr) zu. Viele Allergiker nutzen die Pollenhauptzeit gerne für den Urlaub und reisen in Gebiete mit pollenarmer Luft – Besonders geeignet sind hierbei Ziele am Meer oder auch in Hochgebirgslagen. 

Für Autofahrten gilt: Stets die Fenster sowie falls vorhanden das Schiebedach geschlossen halten und die Klimaanlage auf Umlauf schalten – So kann die Zufuhr von Frischluft gestoppt werden. Ein Pollenfilter im Auto ist unabdingbar, dieser sollte bei Bedarf in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. Jacken, Taschen oder sonstiges Gepäck immer im Kofferraum deponieren, um dadurch den Kontakt mit Pollen einzudämmen. Auch bei der Parkplatzwahl ist Vorsicht geboten: Zwar werden Stellplätze im Schatten generell bevorzugt, doch meistens befinden sich diese unter Bäumen, welche wiederum Pollen verbreiten. Leider kann nicht gänzlich verhindert werden, dass Pollen in das Fahrzeuginnere gelangen – Aus diesem Grund ist es ratsam, während der Fahrt eine Sonnenbrille zu tragen. Diese schützt zudem vor Lichtempfindlichkeit – Dieses Symptom geht bekanntlich mit einer Allergie einher. Zusätzlich sollte das Auto im besten Fall öfter als gewöhnlich ausgesaugt werden und auch das Abwischen der Ablagen darf man nicht vergessen.

Damit eine möglichst angenehme Nachtruhe verbracht werden kann, darf die Kleidung nicht im Schlafzimmer ausgezogen und abgelegt werden. Auch das Duschen sowie das Waschen der Haare am Abend verhindert, dass sich Pollen im Bett verteilen. Handtücher sowie Bettbezüge sollten generell häufig gewechselt werden – Für Betroffene gibt es auch spezielle Allergiker-Bettwäsche käuflich zu erwerben. Apropos Waschen: Es wird davon abgeraten, die Klamotten mehrmals zu tragen und die gewaschene Wäsche an der frischen Luft zu trocknen. Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich ein sogenanntes Luftreinigungsgerät anzuschaffen? Wenn nicht, dann sollten Sie das spätestens jetzt tun, denn dieses reduziert die Menge an Pollen in großem Ausmaß. Ein Teppich ist im Schlafzimmer selbstredend ein No-Go. Vor allem in dicker und flauschiger Auslegware setzen sich Pollen in hoher Konzentration fest – Hierbei ist selbst der Staubsauger nahezu machtlos. Pollenschutzgitter sind in der Anschaffung recht günstig, in der Montage meist unkompliziert und versperren Pollen sowie sogar Insekten den Weg in unsere Zimmer.

Bei einer Pollenallergie wird dazu geraten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Damit die Pollen nicht so leicht unsere Schleimhäute befallen können, sollten pro Tag mindestens zwei Liter Wasser getrunken werden. Auch verschiedene Teesorten reduzieren die Reizung der Schleimhäute – Hier ist Brennnesseltee ein Geheimtipp mit effektiver Wirkung. Ernähren sollte man sich stets ausgewogen: Frische, Vitamin-C reiche Lebensmittel wie beispielsweise Brokkoli beziehungsweise anderes dunkelgrünes Gemüse oder natürliche Zitrusfrüchte bereichern unseren Speiseplan. Vitamin C ist nämlich reich an Antioxidantien, welche sich lindernd auf die gereizten Atemwege auswirken können. 

Um eine Pollenallergie etwas erträglicher zu gestalten, hilft es, die Nase mittels einer Nasendusche und mit Salzwasser durchzuspülen. Außerdem können ätherische Öle wie zum Beispiel Eukalyptusöl inhaliert werden – Das befreit nicht nur die Atemwege sowie verstopfte Nasen, sondern lindert ebenfalls den Juckreiz. Übrigens: Wer ein paar Tropfen ätherische Öle in eine Schüssel gibt und diese dann auf dem Schreibtisch oder auf dem Nachtkästchen platziert, kann Verschleimungen lösen und somit besser Luft holen. Für geschwollene und gerötete Augen eignet sich ein feuchtes, kaltes Tuch – Einfach mal ausprobieren, denn dieses wirkt sehr wohltuend.

FAZIT: 
Heuschnupfen ist alles andere als angenehm. Aus diesem Grund sollte man versuchen, auf seinen Körper zu hören und diesen durch Ruhe und Entspannung zu entlasten. Meditation, Übungen zur Körperwahrnehmung oder Ähnliches können hierbei hilfreich sein. Jeder Allergiker benötigt eine spezielle Behandlung, deswegen sollten mit einem Arzt die entsprechenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pollenallergie abgeklärt werden. Es ist außerdem wichtig, sich im Alltag keinen zusätzlichen Reizfaktoren auszusetzen – So sollte man zum Beispiel dringend auf das Rauchen verzichten. Wir hoffen, dass Sie mit den genannten Tipps gut durch die Pollenhauptzeit kommen und Sie Ihre Symptome damit vielleicht etwas lindern können!

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