Dieter Thomas Kuhn, Philipp Feldtkeller und Michael Kobr begeistern in Augsburg

Ein Abend voller Magie

Ein Ereignis der Extraklasse fand am vergangenen Abend in Augsburg statt, als Schlager-Ikone Dieter Thomas Kuhn, Gitarrist Philipp Feldtkeller und Krimi-Bestsellerautor Michael Kobr gemeinsam die Bühne betraten. Eine solche Kombination erlebt man selten – erst zum dritten Mal überhaupt vereinten die drei Künstler ihre Talente und bescherten dem Publikum einen unvergesslichen Abend.

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Bild: Nina Königs
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Eine Freundschaft mit Geschichte
Der Beginn dieser außergewöhnlichen Zusammenarbeit liegt mehr als zwei Jahrzehnte zurück. Dieter Thomas Kuhn hatte in einem Interview verraten, dass er großer Fan der Kluftinger-Krimis ist. Für Michael Kobr und seinen Co-Autor Volker Klüpfel war das eine immense Ehre – und ein Anlass, Mut zu fassen. Sie schrieben Kuhn eine E-Mail, deren Wirkung nicht lange auf sich warten ließ: Die beiden wurden prompt zu einem Konzert eingeladen. „Wir waren backstage und total beeindruckt von dem Luxus und den Jacuzzis“, erzählte Kobr augenzwinkernd.

Krimis, Kult und ein Ermittler namens Kuhn
Neben einfühlsamen Songs, meisterhaft interpretiert von Kuhn und seinem langjährigen Gitarristen Philipp Feldtkeller, sorgten vor allem die Krimiszenen für Begeisterung.

Gelesen wurde aus Dichter Nebel über dem Flughafen von Rønne, dem neuesten Krimi rund um Lennart Ipsen und sein Team von der Bornholmer Kriminalpolizei. Der Fall beginnt mit einer unheimlichen Szene: Eine Privatmaschine landet im Nebel, doch niemand verlässt das Flugzeug – denn alle Insassen sind tot.

Michael Kobr erzählte mit viel Charme und Humor, wie er auf die Idee kam, eine Privatmaschine voller toter Insassen als Ausgangspunkt für seinen Krimi zu wählen. „Man möchte am liebsten in den Kopf eines Krimi-Autors schauen“, bemerkte ein Zuschauer augenzwinkernd. Kobr bewies an diesem Abend nicht nur, dass er ein außergewöhnlicher Autor ist, sondern auch ein begnadeter Erzähler. Mit seiner lebendigen, humorvollen Art zog er das Publikum in seinen Bann und sorgte immer wieder für Lacher und staunende Gesichter. „Er gehört nicht nur an den Schreibtisch, sondern auf die Bühne“, war sich das Publikum einig.

Und der, der sonst auf der Bühne steht, übernahm an diesem Abend eine ganz andere Rolle: Dieter Thomas Kuhn schlüpfte in die Figur des Ermittlers Lennart Ipsen. Diese ungewohnte, aber mitreißende Performance wurde zu einem absoluten Highlight, das das Publikum mit tosendem Applaus feierte. „Sollte der Roman je verfilmt werden, muss diese Besetzung bleiben“, waren sich die Künstler und Fans gleichermaßen einig.

Wahrscheinlicher als Kuhns Karriere als Ermittler ist jedoch ein anderes literarisches Projekt: seine Memoiren. Der Sänger arbeitet bereits daran, und das Publikum erhielt gestern einen ersten Einblick. Die Texte? Selbstverständlich aus der Feder von Michael Kobr. Die kurzen Kostproben machten Lust auf mehr und sorgten für viele Lacher und nachdenkliche Momente zugleich.

Musik, die unter die Haut ging
Und natürlich war da noch die Musik. Ganz anders als gewohnt zeigte sich Dieter Thomas Kuhn diesmal ohne Glitzer und schrille Outfits – man hätte ihn kaum erkannt, wäre da nicht seine unverwechselbare Stimme gewesen. Begleitet von Philipp Feldtkeller an der Gitarre präsentierte Kuhn eine Auswahl an Liedern so intim und pur, dass es dem Publikum eine Gänsehaut nach der anderen bescherte.

Ein Highlight war seine Interpretation von Alanis Morissettes „Ironic“, die mit ihrer melancholischen Intensität überraschte, ebenso wie eine gefühlvolle Version von „Father and Son“ von Cat Stevens. Doch auch die Stimmungslieder durften nicht fehlen: Mit Klassikern wie „Über den Wolken“ und „Tür an Tür mit Alice“ riss Kuhn die Zuschauer mit – es wurde gesungen, gelacht und gefeiert.

Ein besonderes Schmankerl bot Dieter Thomas Kuhn mit einem Stück aus der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht – eine Hommage an den großen Dramatiker, der in Augsburg geboren wurde. Kuhn zeigte damit nicht nur seine Vielseitigkeit, sondern schlug zugleich eine charmante Brücke zur Stadt und ihrem kulturellen Erbe.

„Was für eine tolle Stimme“, schwärmte ein Zuschauer. „Selbst wenn man vorher kein Fan von Kuhn war, ist man es nach diesem Abend sicher.“ Eine andere sagt: „Jetzt ist mir klar, warum er die ganz großen Hallen füllt.“

Zum krönenden Abschluss nahmen sich Dieter Thomas Kuhn und Michael Kobr nach der Lesung Zeit, jedem Besucher eine persönliche Widmung ins Buch zu schreiben. Was wir uns fragen? Hat er nach dem Abend mit „Dieter Thomas Kuhn“ oder als „Lennart Ipsen“ unterschrieben?

Unabhängig davon, So nah an ihren Idolen zu sein – das war für die Fans ein absoluter Traum.

Ob spannende Krimilesungen, berührende Songs oder humorvolle Memoiren – der Abend bot Unterhaltung, die unter die Haut ging. Und man spürte: Hier könnte noch mehr entstehen. Das Augsburger Publikum jedenfalls wäre mehr als bereit für eine Fortsetzung. 

Text: Nina Königs