Ein virtueller Helfer für Gehörlose

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Bild: Stadt Ulm
Die Website www.ulm.de bietet ab sofort auch Videos in deutscher Gebärdensprache an. Das soll Menschen mit Gehörlosigkeit (Taubheit) unterstützen, sich die städtischen Angebote und Dienstleistungen zu erschließen.
 
„Nachdem wir mittlerweile mehrsprachig unterwegs sind, ein Tool haben, mit der die optische Darstellung umfangreich auf das Sehbedürfnis der Betrachterinnen und Betrachter angepasst werden kann und wir dann noch alle Inhalte in einfacher Sprache darstellen können, ergänzt dieses Angebot unsere Website auf sinnvolle Art und Weise“, sagt Oliver Arnold, der Inklusionsbeauftragte der Stadt Ulm.
 
Unter

https://chancengerechtigkeitundvielfalt.ulm.de/menschen-mit-behinderung/gebaerdensprache
 
sind rund 25 Videos hinterlegt. In Gebärdensprache, auf Wunsch mit Untertitel, werden Themen wie „Hilfe zum Lebensunterhalt“, „Personalausweis beantragen“ und ähnliches erklärt. „Auch unsere Schriftsprache ist für gehörlose Menschen nur bedingt zugänglich“, sagt Arnold. Daher sei die deutsche Gebärdensprache seit 2002 als eigenständige Sprache anerkannt.
 
„In 2016 haben wir begonnen, die jährliche Schwörrede in Gebärdensprache zu übersetzen. Seither gibt es eine treue Fangemeinde unter den Gehörlosen, die jedes Jahr zum Schwörmontag kommt. So geht Teilhabe.“ Oliver Arnold ist nun gespannt, ob das Angebot im Web ähnlich gut angenommen wird.
 
Wer sich die Videos anschaut, wird allerdings überrascht sein: Es dolmetscht kein Mensch, sondern ein digital animierter „Avatar“. Der Vorteil liegt in der Bedienbarkeit. Textbausteine werden von ihm in Gebärden übersetzt, so muss nicht jedes Mal ein Video komplett neu produziert werden, wenn sich eine kleine Änderung im Inhalt ergibt.