Employer Branding

Wie Unternehmen attraktiver erscheinen

Der Arbeitsmarkt hat sich verändert, das Angebot ist oft größer als die Nachfrage. Um talentierte Arbeitskräfte an ein Unternehmen zu binden oder Neue zu gewinnen, müssen Arbeitgeber heutzutage einfach attraktiv sein. Viele Firmen greifen zu einer Strategie: dem Employer Branding.

Die deutsche Employer Branding Akademie definiert den Begriff wie folgt: „Employer Branding ist die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber. Kern des Employer Brandings ist immer eine die Unternehmensmarke spezifizierende oder adaptierende Arbeitgebermarkenstrategie. Entwicklung, Umsetzung und Messung dieser Strategie zielen unmittelbar auf die nach- haltige Optimierung von Mitarbei- tergewinnung, Mitarbeiterbindung, Leistungsbereitschaft und Unterneh- menskultur, sowie die Verbesserung des Unternehmensimages. Mittelbar steigert Employer Branding außerdem Geschäftsergebnis sowie Markenwert.“ Kurzum: Chancen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Kernaussage hinter der Definition ist einfach, denn das Ziel von Employer Branding ist es, eine attraktive Arbeitgebermarke zu bilden. Das wirkt sich positiv auf den Unternehmenswert aus und hebt die Stärken hervor. Für das Unternehmen also eine Win-Win-Situation. Die Strategie wirkt sowohl für die Mitarbeitergewinnung, als auch für deren Bindung.

 

Soziale Netzwerke als Arbeitsmarkt

Mehr und mehr haben heute die sozialen Netzwerke einen großen Einfluss auf die Mitarbeitergewinnung. Die meisten jungen und talentierten Menschen tummeln sich in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Youtube, Twitter oder auch Xing. Dort stoßen sie wiederum auf Werbung und Rekrutierungsversuche großer Unternehmen. Außerdem können sie sich mit wenigen Klicks informieren und Bewertungen anderer Bewerber oder Mitarbeiter einsehen. Des Weiteren bekommt auch das Unternehmen ein direktes Feedback von der Internetgemeinschaft. Wieso also nicht die Vorteile nutzen und mit einem geringen Kostenaufwand eine breite Masse ansprechen? Der Trend dürfte weiter in diese Richtung gehen.

Was Unternehmen beachten sollten

Die Bildung der Marke sollte von innen beginnen. Die Mitarbeiter langfristig zu motivieren und zu fördern, sorgt für eine positive Grundstimmung und somit für ein gutes Feedback nach außen. Steht diese Stimmung auf einer soliden Basis, kann mit der Markenbildung nach außen begonnen werden. Das Wichtigste ist: Die „Employer Brand“ muss authentisch sein und zur Philosophie des Unternehmens passen. Die Mitarbeiter spielen also eine große Rolle. Zum Beispiel: Sie können in einem Werbeclip von ihren Erfahrungen berichten. Effekt? Das Unternehmen bekommt so ein Gesicht und wird sympathischer. Durchsichtigkeit wirkt offen und authentisch. Allerdings ist die Bildung einer Arbeitgebermarke kein kurzfristiger Prozess. Laut der IHK München sind erste Erfolge erst nach frühestens zwölf Monaten sichtbar.

Vorbildliche Beispiele

Ein Beispiel für eine gelungene Arbeitgebermarkenbildung ist KUKA Roboter. Das Unternehmen mit Sitz in Augsburg setzt auf motivierte und langfristig begeisterte Mitarbeiter. Um Beruf und Familie zu vereinen, bietet das Unternehmen Teilzeitstellen und Home-Office-Regelungen und sogar eine eigene Kita auf dem Werksgelände. „Zufriedene Mitarbeiter sind letztlich die beste Werbung für jeden Arbeitgeber, nichts ist authentischer und glaubwürdiger“, so die IHK Schwaben zum erfolgreichen Roboterhersteller. Die in Marktoberdorf ansässige Firma AGCO/Fendt hat ihre Präsenz zum Beispiel auf Messen verstärkt und so für mehr Aufmerksamkeit unter Studenten gesorgt. Mittlerweile engagiert sich Fendt auch an ausgewählten Hochschulen und Universitäten für das Deutschlandstipendium, um so künftige Talente zu begeistern.

Für mittelständische Unternehmen bietet die IHK Seminare zum Thema Employer Branding an. Eine erfolgreiche Arbeitgebermarke zu bilden ist machbar, aber sehr zeitintensiv. Allerdings dürfen Arbeitgeber nicht vergessen, dass die Menschen hinter dem Unternehmen noch immer das Wichtigste sind.