Deutschland und weitere EU-Länder warnen erneut vor Markteingriffen bei Energie

Bei einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel haben Deutschland sowie mindestens acht weitere Länder erneut vor Eingriffen in den Energiemarkt gewarnt. Sie könnten "keine Maßnahme unterstützen, die eine Abkehr von den Wettbewerbs-Prinzipien unseres Strom- und Gasmarktdesigns darstellen würde", heißt es in einem Papier zu dem Ministertreffen am Donnerstag, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.

Darin sprachen sich neben Deutschland auch Österreich, Dänemark sowie mindestens sechs weitere Länder gegen Preisdeckelungen aus. Kurzfristig könne der Anstieg der Energiepreise am besten auf nationaler Ebene mit vorübergehenden Maßnahmen angegangen werden.

"Alle treibt die Sorge um, dass die Energiepreise in Europa weiter steigen, deshalb brauchen wir auch hier mehr Kooperation, eine gemeinsame Strategie, wie wir die Energiepreise auch weiterhin stabil halten", sagte der Parlamentarische Wirtschafts-Staatssekretär Thomas Bareiß, der für Deutschland an dem Treffen teilnimmt.

Bei ihrem letzten Treffen Ende Oktober hatten sich die Energieminister der 27 Mitgliedsländer auf keine gemeinsamen Maßnahmen einigen können. Die Energiepreise sind in rund zwei Wochen auch Thema auf dem EU-Gipfel am 16. und 17. Dezember.

In Brüssel beraten die Minister zudem über Regelungen zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz im Rahmen des von der EU-Kommission im Juli vorgestellten Klimapakets. Damit soll die EU bis 2030 ihre Emissionen um 55 Prozent gegenüber 1990 senken.