Verbraucherschützer: Fluggesellschaften machen weiter falsche grüne Versprechungen
Trotz erhöhtem Druck aus Brüssel machen Fluggesellschaften ihren Passagieren nach Einschätzung von Verbraucherschützern weiter falsche Versprechungen beim Klimaschutz. "Reisenden wird vorgegaukelt, dass sie eine nachhaltige Reisemethode wählen, nicht eine stark umweltverschmutzende", kritisierte der Chef der europäischen Verbraucherorganisation Beuc, Agustín Reyna, am Dienstag. Zahlreiche Fluggesellschaften hätten ihre Webseiten nach Aufforderung der EU-Kommission zwar angepasst, ihre Versprechen für Klimaschutz aber nur leicht geändert.
Brüssel hatte im vergangenen Jahr 20 Fluggesellschaften vorgeworfen, Passagiere mit irreführenden Angaben zu täuschen. Dabei ging es insbesondere um Angebote, die CO2-Emissionen eines Fluges bei der Buchung durch einen kleinen Betrag für nachhaltige Projekte auszugleichen. Es entstehe der "falsche Eindruck", ein solcher Beitrag könne tatsächlich den Kohlendioxid-Ausstoß eines Flugzeugs ausgleichen, kritisierte die Kommission damals.
Anbieter wie die Lufthansa und Air France haben ihre Angebote nach Angaben der Verbraucherschützer seitdem umformuliert. Bei der Buchung ist demnach nicht mehr von einem "Ausgleich" die Rede, eine freiwillige Gebühr für nachhaltige Projekte oder Bio-Kraftstoffe gibt es aber weiter. Dieses Angebot wird auf den Webseiten der Lufthansa und ihrer Tochterfirmen zudem empfohlen und in einer anderen Farbe hervorgehoben.
Die Organisation Beuc begrüßte, dass die Billiganbieter Ryanair und Wizzair ihr Angebot für eine CO2-Ausgleich von ihren Webseiten gelöscht haben. Die Fluggesellschaften machen nach Angaben der Verbraucherschützer aber weiter allgemeine Versprechen für den Klimaschutz, für die es keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage gebe.
© 2025 AFP