EU verschärft Regeln für Porno-Anbieter XNXX
Die Europäische Kommission hat die Regeln für die Porno-Webseite XNXX verschärft. Der Anbieter gilt nach dem EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) künftig als besonders große Online-Plattform, wie die Kommission in Brüssel am Mittwoch mitteilte. Das Gesetz schreibt Pornoseiten unter anderem vor, Darstellungen sexueller Gewalt schneller zu löschen und Minderjährige besser zu schützen.
XNXX hat nach Einschätzung der Kommission mindestens 45 Millionen aktive Nutzer pro Monat in der EU und gilt damit als besonders große Plattform. Das Unternehmen hat nun vier Monate Zeit, um die Anforderungen aus Brüssel zu erfüllen. Bis Mitte November muss der Porno-Anbieter unter anderem einen Risikobericht einreichen und Maßnahmen vorlegen, um das Alter seiner Kunden zu überprüfen.
Neben XNXX gelten die verschärften Regeln bereits für die Porno-Anbieter Pornhub, Stripchat und XVideos. Von allen drei Unternehmen forderte die Kommission im Juni bereits zusätzliche Informationen: Sie vermutet, dass die Anbieter nicht ausreichend gegen illegale Inhalte und sexualisierte Gewalt vorgehen und Minderjährige nicht ausreichend schützen.
Als besonderes große Plattformen gelten nach dem Gesetz für digitale Dienste nun insgesamt 25 Onlinedienste, darunter die Google-Suche, die Meta-Dienste Facebook und Instagram und die Videoplattform Tiktok. Sie müssen etwa Falschinformationen schneller löschen und Informationen zu personalisierter Werbung in einer Datenbank veröffentlichen. Bei Verstößen drohen den Unternehmen Strafen in Milliardenhöhe.
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