EUCO Rail schließt Marktlücke: Neues Komponenten-Center in Gersthofen
Der neue Standort bietet schwere Instandhaltung, zusätzliche Kapazitäten für Drehgestelle und Radsätze und stärkt die Infrastruktur im süddeutschen Raum.
Der neue Standort bietet schwere Instandhaltung, zusätzliche Kapazitäten für Drehgestelle und Radsätze und stärkt die Infrastruktur im süddeutschen Raum.
Gersthofen als flexible Antwort auf den steigenden Instandhaltungsbedarf
„Viele Betreiber verfügen nicht über eigene Einrichtungen für die schwere Instandhaltung. Mit Gersthofen schaffen wir eine Lösung, die flexibel, herstellerunabhängig und auf dem neuesten Stand der Technik ist – von der Straßenbahn bis zur Lokomotive“, betont Jörg Ernst, President & CEO von EUCO Rail. Seit diesem Monat steht der Standort für Kunden offen.Der Entschluss zur Errichtung des Komponenten-Centers beruhte auf zwei zentralen Faktoren: Denn die Kundenflotte bei EUCO Rail wächst kontinuierlich, die regelmäßig in die große Revision müssen. Zudem zeigt sich im Markt ein deutlich steigender Bedarf an leistungsfähigen, unabhängigen Instandhaltungskapazitäten – insbesondere im Bereich der Heavy-Maintenance.
Durchgängige Prozesskette mit digitaler Dokumentation
Auf einer Hallenfläche von rund 4.500 Quadratmetern wurde ein Maschinenpark installiert, der alle Schritte der Komponentenrevision abdeckt. Herzstück ist eine MAE-Radsatzpresse für das Auf- und Abpressen von Rädern, Bremsscheiben und Lagern. Ergänzt wird sie durch Drehgestell-Prüfstände zur Ermittlung von Aufstandskräften und Geometrie, eine vollautomatische Federnprüfanlage sowie ergonomische Hub- und Rotationssysteme, mit denen sich komplette Drehgestelle beidseitig bearbeiten lassen. Ein Drehgestell-Rotator ermöglicht die 360°-Bearbeitung. Für zerstörungsfreie Prüfungen (ZFP) stehen Ultraschall-, Magnetpulver- sowie Sichtprüfstände bereit. Die Oberflächenaufbereitung erfolgt in einer modernen Sandstrahl- und Lackieranlage.Eine offene, anpassbare Softwarearchitektur erlaubt es, Prüfprogramme schnell auf unterschiedliche Fahrzeugtypen und Fremdprodukte umzustellen – nach Bereitstellung der nötigen Datensätze. Sämtliche Arbeitsschritte werden digital erfasst – von Maß- und Rauheitsmessunen über Presskräfte bis hin zu Anzugsdrehmomenten. Die ermittelten Daten fließen in ein Protokoll, das den Kunden als PDF zur Verfügung gestellt wird und eine lückenlose Bauteilhistorie sicherstellt.
Kurze Wege, maximale Effizienz
Das Komponenten-Center arbeitet eng mit dem EUCO Rail-Standort Langweid zusammen. Dort werden die Fahrzeuge im Rahmen der leichten und schweren Instandhaltung vorbereitet, bevor die Drehgestelle und Radsätze nach Gersthofen transportiert werden. Dank kurzer Distanz und optimierter Abläufe lassen sich Fahrzeuge in außergewöhnlich kurzer Zeit aus- und wieder einbauen – ein im Wettbewerb selten erreichtes Zeitfenster.„Wir haben die Abläufe so gestaltet, dass wir in der aktuellen Konfiguration bereits sechs Radsätze pro Schicht mit allen Prüfschritten bearbeiten können. Mit zusätzlichen Schichten lässt sich die Kapazität problemlos verdoppeln“, erklärt Olaf Blome, Chief Technology Officer bei EUCO Rail. „Das eröffnet uns Spielraum für die Betreuung weiterer externer Kunden, ohne unsere eigenen Flottenprojekte zu beeinträchtigen.“
Stärkung des Standorts Süddeutschland und angrenzender Märkte
Das Instandhaltungsportfolio in Gersthofen soll kontinuierlich erweitert werden. Geplant ist unter anderem die Integration weiterer Komponenten. Zudem wird an der Implementierung zusätzlicher KI-gestützter Prüf- und Überwachungssysteme gearbeitet, um Prozesse weiter zu automatisieren und die Qualitätssicherung zu erhöhen.Mit der Investition in Gersthofen unterstreicht EUCO Rail seinen Anspruch, als unabhängiger Full-Service-Anbieter in der Bahninstandhaltung zu wachsen und den Wirtschaftsstandort Süddeutschland sowie angrenzende Märkte wie die Schweiz und Österreich zu stärken. Das Unternehmen positioniert sich damit als Partner für Betreiber, Leasinggesellschaften und Fahrzeughersteller, die auf schnelle Durchlaufzeiten, hohe technische Kompetenz und digitale Transparenz setzen.