Familienstation Fischach nimmt Fahrt auf
Offizielle Einweihung der neuen Familienstation der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) in Fischach
Eröffnung einer neuen Familienstation der KJF
Viele selbstgefaltete Papierschiffchen wiesen den Besuchern den Weg zur Eröffnungsfeier der neuen Familienstation der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) in Fischach. Ein Schiffchen überreichte Gabriele Wagner, KJF-Mitarbeiterin in der Familienstation, an Bürgermeister Peter Ziegelmeier. "Wir haben jetzt ein Schiff mit einem Kapitän und einigen Matrosen. Wir werden Stürme haben und vielleicht auch Flauten, das wissen wir jetzt noch nicht", so Wagner. Für Ziegelmeier geht mit der Eröffnung der Familienstation "ein langgehegter Wunsch in Erfüllung". Bereits 2009 habe er die Einrichtung einer Familienstation in Fischach angeregt. "Wir wissen, dass auch die Stauden keine Insel der Seligen sind", so der SPD-Politiker. Die soziale Infrastruktur in der Marktgemeinde auszubauen, sei ein Grundpfeiler der Lokalpolitik.Fischach ist bereits die fünfte Einrichtung der Trägerschaft KJF
Landrat Martin Sailer freute sich, dass mit Fischach die mittlerweile zehnte Familienstation im Landkreis Augsburg eröffnet wurde. Die segensreiche Arbeit der Einrichtungen belegte er auch mit Zahlen: Mehr als 75 Prozent der Menschen, die zur Erstberatung in eine Familienstation kommen, benötigen keine Anschlussberatung. Die Einrichtung in Fischach ist die fünfte in Trägerschaft der KJF, wie deren Vorstandsvorsitzender Markus Mayer nicht ohne Stolz bemerkte. Vor knapp zehn Jahren hatte die KJF die erste Familienstation in Dinkelscherben eingeweiht. Auch Mayer zeigte sich überzeugt, dass in Anlehnung an die Sozialraumanalyse des Landkreises Augsburg mit Fischach der richtige Standort ausgewählt worden sei.Familienstation als "sozialer Knotenpunkt"
Rüdiger von Petersdorff, Abteilungsleiter beim Frère-Roger-Kinderzentrum der KJF und dort direkt für die Familienstationen zuständig, bezeichnete diese als "soziale Knotenpunkte", die im Kontakt mit vielen Partnern wie Schulen, Kindergärten, Pfarreien oder Vereinen ein Netzwerk für die Ratsuchenden schaffen könnten. Neben Beratung zu erziehungsspezifischen Themen wolle die Familienstation auch Anlaufstelle für in Not geratene Familien sein und Sozialberatung leisten. Von Petersdorff lud explizit Ehrenamtliche ein, sich in der neuen Einrichtung zu engagieren. Als denkbare Angebote der Familienstation in der Bildungsarbeit nannte er ein Themencafé oder einen Eltern-Kind-Treff, bei dem die Eltern sich untereinander austauschen und auf Wunsch fachlichen Rat von Gabriele Wagner bekommen könnten. Diese ist zunächst mit fünf Wochenstunden in Fischach tätig. Die Personalkosten trägt der Landkreis Augsburg. Die Marktgemeinde Fischach finanziert die Räumlichkeiten und deren Ausstattung. Die Räume und vor allem die Menschen, die künftig in der Familienstation arbeiten und als Ratsuchende kommen, segnete Domkapitular Armin Zürn. Unmittelbar im Anschluss an die Feierstunde kamen Familien aus Fischach, um die Einrichtung persönlich kennen zu lernen.Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF)
Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF) wurde 1911 gegründet. Sie ist ein Gesundheits- und Sozialdienstleister mit rund 80 Einrichtungen und Diensten im Gebiet zwischen Lindau, Neu-Ulm, Nördlingen, Aichach und Murnau. Dazu gehören unter anderem Angebote der Medizin mit mehreren Kliniken, der Berufsbildung für behinderte und nicht behinderte Jugendliche und Erwachsene mit Berufsbildungswerken und Vermittlungsdiensten, der Kinder- und Jugendhilfe mit Wohngruppen, Tagesstätten, Beratungsstellen und mobilen Diensten sowie mehrere Schulen.
Die rund 4.000 Beschäftigten des Verbandes helfen im Jahr 75.000 Kindern, Jugendlichen und Familien bei Schwierigkeiten und Fragen. Vorstandsvorsitzender der KJF ist Markus Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Weihbischof em. Josef Grünwald.