FCA: Start in die sechste Virtual-Bundesliga-Saison

Für TRENDYone hat sich Kleo mit diesem Bereich beschäftigt

Mit fünf Gamern aus dem Vereinsumfeld geht der FCA in der Saison 23/24 an den Start. Durch Konstanz im Team will man an die Erfolge der vergangenen Saisons anknüpfen. In der letzten Spielzeit konnte sich der FCA im Club-Wettbewerb nämlich unter die Top Acht des Landes spielen, im Einzelwettbewerb landeten mit Yannic Bederke und Haci Umut Saracoglu zwei eSportler sogar unter den besten 32 Gamern Deutschlands.

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Bild: FCA
eSportler Yannic Bederke mit Kleo, die in die Abteilung eSports des FCA eintauchte.Bild: Marion Buk-Kluger

Der Kader bleibt auch in der kommenden Saison unverändert: Yannic Bederke und Christoph Geule bleiben als Gründungsmitglieder des Teams bestehen, für Haci Umut Saracoglu, Tobias Frisch und Abdul Gimo geht es jeweils in die zweite Saison. Alle eSportler sind langjährige FCA-Fans und -Mitglieder. Für TRENDYone sprach Kleo ausführlich mit Yannic Bederke, der für den bis dato größten Erfolg des FCA-eSports sorgen konnte: Die Deutsche Einzelmeisterschaft 2020.

Hallo Yannic, Ihr seid ja fünf Spieler in der eSports Mannschaft des FC Augsburg, es heißt, dass Ihr alle in irgendeiner Form mit dem Verein verbunden seid und Ihr Euch teilweise auch sportlich betätigt. Du auch? Ist es zwingend notwendig, wenn man eSports im Bereich Fußball macht, dass man auch real die Sportart ausübt oder ausgeübt hat? 


Yannic (Bederke): Ein Vorteil ist es, denke ich, auf jeden Fall, wenn man selber Fußball spielt oder auch in der Bundesliga die Spiele verfolgt, da schon Parallelen zu erkennen sind. Aber auch ansonsten ist der Sport wichtig, denn man sitzt schon lange an der Konsole, muss sich konzentrieren. Dann braucht man diesen Ausgleich. Es ist wichtig, dass man sich bewegt und auch rausgeht, und nicht nur die Konsole vor sich hat.

Also, Du musst Dich für einen Turniertag nicht nur mental, sondern auch körperlich vorbereiten? Wie lange geht ein Spiel?

Yannic: Ein Einzelspiel geht 20 Minuten, aber an einem Turniertag sitzt man insgesamt bis zu vier, fünf Stunden an der Konsole und muss sich dauerhaft konzentrieren. Dementsprechend gehen wir die Vorbereitung dann auch schon die Tage vorher mit viel Schlaf und Ausgleich an. Auch die Ernährung ist dann ein Faktor. Da hängt noch viel mehr dran, als rein an der Konsole zu agieren.

Mich erinnert das ein wenig an Rennfahrer, wo es doch ab und an heißt, die sitzen ja bloß nur im Auto und lenken es. Aber da ist die körperliche und die psychische Belastbarkeit so hoch, dass sie extrem fit sein müssen. 

Yannic: Ja, genau, es ist vergleichbar. Es ist ein Einzelsport, man spielt zwar für das Team, aber letztendlich sitzt man alleine vor der Konsole und ist auf sich gestellt. Wenn man Fehler macht, dann fällt es auf einen selbst zurück, und ja, dementsprechend ist die Anspannung immer sehr hoch.

Wie kann ich mir so einen Spieltag konkret vorstellen? 

Yannic: An einem Mittwoch werden nacheinander drei Spieltage jeweils gegen einen anderen Verein ausgespielt (17.30, 19.00 und 20.30 Uhr). Jeder Spieltag beginnt mit einem Doppel, in dem z.B. ein Teamkollege und ich gegen zwei eSportler des Gegners spielen. Im Anschluss sind dann zwei Einzelspiele nacheinander. Es wird Best of three gespielt: zwei Siege aus drei Spielen bedeuten drei Punkte, bei Unentschieden eben nur einen Punkt.

Wenn Du spielst, Ihr spielt, macht Ihr das in der Geschäftsstelle, ganz normal im Büro oder an einem besonderen Spielplatz?

Yannic: Wir haben einen eSports Raum eingerichtet, in dem die Konsolen und die ganze Technik aufgebaut sind. Hier spielen wir die drei Spieltage, und dann gibt es drei Vor-Ort-Spieltage in Köln in einer TV-Show.

Wie kommt man eigentlich dazu, eSportler zu werden? Weil man zwar gern Fußballprofi geworden wäre, aber da hat es jetzt nicht ganz so gereicht. Oder wie bist Du zum eSports gekommen?

Yannic: Bei mir war es eher zufällig, seit sechs Jahren bin ich beim FC Augsburg. Ich habe zwei ältere Brüder, und früher haben wir zu Hause um ganz banale Sachen wie: der Verlierer muss den Tisch abräumen oder ähnliches an der Konsole gegeneinander gespielt. Dann gab es online sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren, und auch da habe ich mich mit meinem ältesten Bruder zusammen qualifiziert. Wir haben gespielt, ohne Druck, dass wir da irgendetwas gewinnen wollen oder dass wir uns qualifizieren wollen. Wir kamen dann allerdings unter die damals 64 Besten Deutschlands und beschlossen, wir wollen uns verbessern und weitermachen. Also, das war jetzt nicht so, dass ich schon mit 12, 13 gesagt habe, ich will unbedingt Fußballer werden, und wurde dann nur eSportler, sondern es war eigentlich alles alles zufällig.

Du spielst aber trotzdem auch real Fußball? Wo?

Yannic: Ich bin beim TSV Hainsfarth als Torhüter aktiv. 

Noch mal zum eSports, hier hast Du 2020 die Deutsche Einzelmeisterschaft gewonnen. Was hat man da davon? Gibt's da einen Pokal oder Geld? 

Yannic: Es gab eine Meisterschale, wie auf dem normalen Rasen, und 25.000 € Preisgeld.

Dann viel Erfolg für die laufende Saison.

 
Zur Liga
Im Vergleich zur vergangenen Saison kommen drei Clubs aus der Bundesliga neu hinzu: Borussia Dortmund, der SC Freiburg und der FC Bayern München. Die neuen Teilnehmer aus der 2. Bundesliga sind Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Magdeburg sowie die drei Aufsteiger. Die VBL Club Championship startete für den FCA am Sonntag, 19. November, mit dem Spiel gegen den VfB Stuttgart. Analog zum Vorjahr wird der FCA in der Division Süd-Ost gegen 16 weitere Vereine um Punkte kämpfen. Wer dem eSports-Team und dem Engagement des FCA dauerhaft folgen will, erhält auf Instagram und Twitter alle Informationen. Auf Twitch wird der FCA alle Spieltage sowie viele weitere Inhalte als Livestreams übertragen.