Flohmarkt-Apps: Online-Flohmärkte im Vergleich

Aus alt mach „Geld“

Wer kennt es nicht: Der Kleiderschrank platzt aus allen Nähten und doch tragen wir Tag für Tag die gleichen zehn Kleidungsstücke. Weggegeben werden die einst euphorisch erworbenen Anziehsachen aber trotzdem nicht, zu schade wäre es darum. Trotz vollem Kleiderschrank fällt es dem ein oder anderen dennoch oft schwer, auf das Bummeln in der Stadt oder im Online-Handel auf der Jagd nach den neuesten Trends zu verzichten. Solche Online-Handelsplattformen können dafür jedoch – besonders in Zeiten von Corona – die Lösung sein um Platz für Neues zu schaffen, ohne mit Menschen im direkten Kontakt zu stehen.

Was sind Online-Flohmärkte?
Der herkömmliche Trödelmarkt unterscheidet sich nur unwesentlich von der Internet-Variante. Dabei ist das Prinzip online immer ähnlich: Sind die Kleidungsstücke, die verabschiedet werden, aussortiert, kann es auch schon losgehen. Erst werden aussagekräftige Fotos des jeweiligen Kleidungsstücks aufgenommen und in der App mit allen dazu relevanten Infos hochgeladen. Anschließend können sich Interessenten melden, gegebenenfalls über den Preis verhandeln und letztlich dem Kauf oder Tausch des Second-Hand-Artikels zustimmen. So können sich Nutzer die Standgebühren sparen, welche bei herkömmlichen Flohmärkten oftmals teuer ausfallen können. Außerdem ist es zu jeder Uhrzeit möglich, das Kleidungsstück potenziellen Interessenten anzubieten. Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis, bei dem das meist stundenlange Verweilen und oder umherlaufen auf dem Markt entfällt.

Ehrlichkeit, gute Bildqualität und mehrere Zahlungsmethoden 
Geeignet ist das Verkaufen von gebrauchten Artikeln über Online-Plattformen für Jeden. Eine Voraussetzung dafür ist, dass sich die Waren in einem einwandfreien Zustand befinden. Ist dies nicht der Fall, muss unbedingt mit dem Käufer kommuniziert werden, welche Mängel vorliegen – Ehrlichkeit ist hier also für beide Seiten elementar. Damit die angebotenen Artikel optimal vermarktet werden können, gilt: Je besser die Qualität der hochgeladenen Fotos ist, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit sein, einen Käufer zu finden. Sehr nützlich kann außerdem sein, mehrere Zahlungsmethoden anzubieten. So haben Interessenten die freie Wahl, ob sie die Rechnung mittels Überweisung oder beispielsweise über einen PayPal-Account begleichen.

Worauf der Käufer achten sollte 
Die Bewertungsoption kann von großer Bedeutung sein. Hat ein Verkäufer viele positive Beurteilungen auf seinem Profil, gibt dies Abnehmern ein sicheres Gefühl, wenn es zu einem Kauf kommt. Käufer sollten zusätzlich darauf achten, dass die Größenangaben eines Artikels den eigenen Maßen entsprechen und den Verkäufer im Zweifelsfall kontaktieren. Auch die Versandoptionen müssen geklärt sein: Wer übernimmt die Versandkosten und ist eine Versicherung über die jeweilige Post nötig? Die meisten Plattformen haben Systeme integriert, um diese Fragen im Voraus zu klären. 

Kleiderkreisel/Mamikreisel
Die wohl bekannteste Online-Handelsplattform ist Kleiderkreisel. Seit 2009 kaufen-, verkaufen, verschenken und tauschen Millionen von Nutzern hier Kleidung, Accessoires sowie Kosmetik. Besonders bei Eltern ist außerdem das Tochterunternehmen Mamikreisel sehr beliebt. Das Bezahlsystem gibt Käufern sowie Verkäufern im Falle eines Betrugs die Sicherheit, dass jeder seine Ware beziehungsweise das Geld erhält. Außerdem nutzen viele sogenannte „Kreisler“ das zugehörige Forum, in welchem Fragen beantwortet, Tränen getrocknet und Ratschläge eingeholt werden können. Auch wenn Kleiderkreisel häufig als zeitaufwendig angesehen wird, ist dies dennoch eine gern genutzte Option, um einzelne Artikel auszumisten und gleichzeitig Geld zu verdienen. 

Zalando Wardrobe
Auch am „digitalen Kleiderschrank“ erfreuen sich seit 2018 zahlreiche Zalando-Kundinnen. Der Online-Riese verkauft nicht nur Waren, sondern macht auch das Verkaufen von Artikeln für Nutzer möglich. Anders als bei vergleichbaren Plattformen läuft das Geschäft mit den gebrauchten Waren sehr unkompliziert ab. So übernimmt Zalando die Versandkosten und macht ein schnelles Ausmisten des Kleiderschrankes möglich, indem man die jeweiligen Kleidungsstücke gesammelt einschicken kann. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass auch Waren von Marken genommen werden, die Zalando selber nicht verkauft. Sind die Produkte verschickt, können sich die Kundinnen anschließend über einen Gutschein für diese Plattform freuen. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Auszahlung meist unter dem eigentlichen Warenwert liegt und nicht jedes Produkt von Zalando angenommen wird. Ist dies der Fall, kann die Verkäuferin die Spende-Option wählen.

Kleiderkorb
Seit Juli 2012 kann auf der Seite Kleiderkorb Damen-, Herren-, sowie Kindermode gekauft, getauscht und verkauft werden. Ähnlich wie bei Kleiderkreisel werden die Artikel von Privatleuten hochgeladen, die sich einen Sonntagnachmittag auf dem Flohmarkt sparen wollen. Auch Kleiderkorb bietet ein Forum an, in welchem sich Nutzer und Nutzerinnen miteinander austauschen können. Besonders beliebt ist diese Plattform, da pro bezahltem Stück keine Provision verlangt wird. Auch die große Produktauswahl für jedes Alter und Geschlecht ist hier sehr ansprechend. Jedoch weist die Website bei der Benutzung einige Fehler auf. 

Mädchenflohmarkt
Die Anmeldung auf Mädchenflohmarkt.de erfolgt über die E-Mail-Adresse oder ein Facebook-Profil. Wurde der Account angelegt, müssen die Bankdaten bei der Plattform hinterlegt werden, um reibungslose (Ver-) Käufe zu ermöglichen. Die Website übernimmt auch mögliche Transaktionskosten, wobei der Versandschein direkt bei der Bestellung vom Käufer gezahlt wird. Interessant für Verkäufer mit vielen Artikeln und wenig Zeit ist die Funktion, verkaufen zu lassen. So kann die Ware gesammelt eingeschickt und anschließend von Mädchenflohmarkt verkauft werden. Nutzer geben für dieses Verkaufsmodell 40 Prozent des Verkaufspreises an die Online-Plattform ab. 

Feremo Bloggermarkt
Ein etwas exklusiveres Warenangebot bietet Feremo. Hier verkaufen Blogger, Influencer und YouTuber ihre Kleidung und Accessoires, die auf dem freien Markt nicht leicht zu finden sind. Hier kann auch ohne Registrierung geshoppt werden. In der Artikelbeschreibung findet sich neben allen Warenangaben auch der jeweilige Influencer, der sich von dem jeweiligen Teil verabschiedet und weitere Kleidungsstücke vorstellt. Bei Feremo ist zwar die Angebotsvielfalt für Damen etwas größer als für Herren, jedoch gewinnt der Bloggermarkt immer mehr an Beliebtheit und damit auch an Auswahlmöglichkeiten. 

Vestiaire Collective
Für alle, die für ihre Kleidung etwas mehr Geld ausgeben und ihren Kleiderschrank mit Vintage-Fashion aufstocken wollen, ist Vestaire Collective genau das Richtige. So werden auf Europas erfolgreichster Internet-Plattform unter anderem hochpreisige Designer-Taschen, Schuhe und Kleider verkauft, die vorher die Kleiderschränke von bekannten Bloggern schmückten. Kritisiert wurde die Luxusmode-Plattform in der Vergangenheit für Produktfälschungen von zahlreichen Luxusartikeln, woraufhin die Gründer mit Echtheitskontrollen reagierten, um Fakes auszuschließen.