Sexpuppen-Skandal: Onlinehändler Shein entgeht vorerst Sperrung in Frankreich
Der asiatische Onlinehändler Shein hat in der Debatte um von der französischen Justiz als kinderpornographisch eingestufte Sexpuppen vorerst eine Sperrung in Frankreich abgewendet. Shein biete in seinem Onlineshop "kein illegales Produkt" mehr an, begründete die französische Regierung die Entscheidung am Freitag. Der in China gegründete Onlinehändler mit Sitz in Singapur bleibe aber weiterhin "unter strenger Beobachtung der staatlichen Behörden".
Frankreichs Regierung hatte am Mittwoch ein Verfahren gegen Shein eingeleitet, nachdem auf dessen Internetplattform Sexpuppen mit kindlichen Gesichtszügen entdeckt worden waren. Auch Waffen wie Macheten und Schlagringe waren bei Shein im Angebot. Paris gab dem Onlinehändler bis Freitag Zeit, die Artikel zu entfernen.
Am Freitag gab die französische Regierung dann bekannt, dass sie "die Entfernung aller illegalen Produkte" aus dem Angebot von Shein erreicht habe. Das Ergebnis ist auf die Entscheidung des Unternehmens zurückzuführen, seine "Marktplatz"-Funktion auszusetzen, auf dem Produkte von Drittanbietern angeboten werden.
Frankreichs Handelsminister Serge Papin sagte dem Sender BFMTV/RMC, das Unternehmen Shein von heute sei "dank dieser Maßnahmen überhaupt nicht mehr das von Mittwoch". Am Donnerstag waren auf dem Pariser Flughafen Roissy laut Papin sämtliche Pakete von Shein von Zollbeamten geöffnet und dabei Produkte entdeckt worden, die "nicht der Norm entsprechen" und teilweise "für den illegalen Handel bestimmt" waren.
Die französische Regierung hatte die Plattform am Mittwoch vorläufig gesperrt und erklärt, Shein solle in Frankreich so lange gesperrt bleiben, bis das Unternehmen sich nachweislich an französisches Recht halte.
Derweil eröffnete der asiatische Onlinehändler in dieser Woche in Paris seinen ersten dauerhaften Laden. Die Eröffnung des etwa 1000 Quadratmeter großen Shein-Geschäfts auf der sechsten Etage des Pariser Traditionskaufhauses BHV wurde von zahlreichen Protesten begleitet. Diese richteten sich sowohl gegen die verheerende Umwelt- und Sozialbilanz des Unternehmens als auch gegen den Skandal um die Sexpuppen.
© 2025 AFP



