Nizza ruft Bürger mit Drohne zum Einhalten der Ausgangssperre auf

In der Coronakrise setzt die südfranzösische Stadt Nizza auf ein ungewöhnliches Mittel: Sie rief die Bürger am Freitag mit Hilfe einer Drohne zur Einhaltung der Ausgangssperre auf. Über einen Lautsprecher an dem ferngesteuerten Fluggerät schallte eine Durchsage über die Strandpromenade: "Jedes Verlassen der Wohnung ist untersagt, außer mit einer Sondererlaubnis."

"Halten Sie einen Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter ein", hieß es zudem. Die französischen Behörden hatten zuvor die Schließung aller Mittelmeerstrände angekündigt, nachdem sich dort viele Menschen bei Temperaturen um die 20 Grad trotz der Ausgangssperre versammelt hatten. In Nizza ist zudem der Küstenboulevard Promenade des Anglais gesperrt.

Der Inhaber des Drohnen-Unternehmens, Sabri Ben Hassen, sagte der Nachrichtenagentur AFP, über die Drohne seien Lautsprecherdurchsagen mit einer Lautstärke von 100 Dezibel möglich. Das sei fast so laut wie ein startendes Flugzeug, betonte der 33-jährige frühere Polizist. Bisher ist nach seinen Worten erst eine Drohne im Einsatz. Es könnten aber noch mehr werden.

Frankreich ist in der EU eines der am stärksten von der Coronakrise betroffenen Länder. Dort gilt seit Dienstag eine Ausgangssperre. Den Behörden zufolge stieg die Zahl der bestätigten Infektionen in dem Land zuletzt auf rund 11.000, mehr als 370 Menschen starben.