Frankreich gibt nach tödlichem Angriff Reisewarnung für den Niger aus

Nach der Tötung von sechs Franzosen im westafrikanischen Niger hat Frankreich eine Reisewarnung für weite Teile des Landes ausgegeben. Von der sogenannten roten Risikozone ist nur die Hauptstadt Niamey ausgenommen, wie das französische Außenministerium am Mittwoch mitteilte. Die Hauptstadt wechselte allerdings von "gelb" zu "orange" - das heißt, von allen nicht notwendigen Reisen wird dort ebenfalls abgeraten.

"Aufgrund der Sicherheitslage in der gesamten Region ist die terroristische Bedrohung im Niger, insbesondere außerhalb der Hauptstadt und in der Nähe der Grenzen, sehr hoch", erklärte das Ministerium in seinen Reisehinweisen. Insbesondere Orte mit vielen westlichen Besuchern stünden im Fokus.

Besonders angespannt ist die Lage im Grenzgebiet zwischen dem Niger, Mali und Burkina Faso. Die Region ist ein Rückzugsort für Islamisten - unter anderem für die Extremistengruppe EIGS, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat.

Bewaffnete Angreifer hatten am Sonntag sechs französische Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, ihren einheimischen Fahrer und ihren Reiseführer während eines Ausflugs in ein bei Touristen beliebtes Gebiet getötet. Der Überfall ereignete sich in der Nähe der Stadt Kouré, wo die letzten Herden der Westafrikanischen Giraffe leben. Frankreich hat inzwischen die Pariser Anti-Terror-Behörde in die Ermittlungen eingeschaltet.