Das Interesse an Augsburgs Stadtmauern und Stadttürmen sowie ihrer Geschichte ist riesengross, lautet das äusserst positive Fazit des Augsburger Stadtmauervereins. Im nu waren alle 160 Plätze ausgebucht – ob Stadtmauerführung oder Turm-Führungen am ´Wertachbrucker Tor in Zusammenarbeit mit der Schreiner-Innung. Dabei hatten die ehrenamtlich Aktiven extra viele Führungen angeboten, vier entlang der Stadtmauer vom Jakobertor bis zum Hexenbrunnen und vier am Wertachbrucker Tor., wie die Koordinatorin Gisela Balzer vom Verein erklärt.
Der Stadtmauerverein freut sich über großes Interesse
„Wir freuen uns natürlich sehr über das Rieseninteresse in Augsburg und darüber hinaus“ betont der Schatzmeister des Stadtmauervereins Thorsten Frank. Es zeige, wie wichtig den Menschen hier das historische Erbe der Stadt mit ihren 4 km Stadtmauern und zahlreichen Türmen sei, so Frank weiter. Das gebe den ehrenamtlich Aktiven den Mut, um sich mit ganzer Kraft für den Erhalt der Stadtmauer einzusetzen. So führte Vereinsvorstand Werner Hartmann durch’s Wertachbrucker Tor und der Vorsitzende Werner Zimmermann sowie Thorsten Frank begrüßten die Gäste am Jakobertor, während sich Gisela Balzer um das organisatorische kümmerte. Die Führung selbst übernahm dann die ebenfalls ehrenamtlich aktive Frau Grewenig. Augsburg könne stolz sein auf so viel Interesse an der Stadtmauer und so viele Menschen, die sich hier und anderweitig ehrenamtlich für Ihre Stadt einsetzen, fasst Frank die Erfahrungen in Augsburg zusammen.
Neue Infotafel über "Stoinerna Ma" für Fußgänger
Passend zu den Führungen hat der Stadtmauerverein darüber hinaus auch eine erste Infotafel für den „Stoinerna Ma“ angefertigt. Nach Genehmigung durch die Stadt könne dieser sofort aufgestellt werden. Damit könne die Stadtgeschichte auch mit Schautafeln für Fußgänger erlebbar sein. „Derzeit wissen die wenigsten, wo der Stoinerne Ma überhaupt ist, und falls sie ihn sehen, fehlen Informationen zu diesem kulturellen Erbe der Stadt“ erläutert Frank die derzeit noch unbefriedigende Lage. Deshalb habe sich der Stadtmauerverein gerne dieser Idee angenommen und würde auch gerne weitere Schautafeln in Kooperation mit der Stadt aufstellen. Dazu bedürfe es einerseits der Erlaubnis der Stadt und sei es andererseits nötig, dass der Stadtmauerverein Feste durchführen dürfe. Die letzten vier Anträge im Sinne der Stadt Augsburg ehrenamtlich kulturelles Erbe durch Feste zu bewahren, wurden für den ehrenamtlich aktiven Verein nicht genehmigt. Einnahmen der Feste sind für den Stadtmauerverein und den Erhalt der Stadtmauer enorm wichtig. Denn aus den Einnahmen spendet der Stadtmauerverein Geld für den Erhalt der Stadtmauer und Ihrer Geschichte. Diese Erhaltung von Geschichte und Ihre Aufwertung im Stadtgebiet sei ein kulturelles Erbe, welches sich sowohl für die Einwohner als auch Besucher noch weit besser erschliessen ließe. Als gutes Zeichen werte man, dass die Stadt nun mit der Sanierung am Luginsland erstmals seit vielen Jahren wieder selbst einen höheren Betrag in die Hand nehme, um dieses kulturelle Erbe der Stadt zu bewahren. Bereits in 2012 schob der Stadtmauerverein selbst mit einer Spende von 30.000 EUR aus Erlösen vom Wertachbrucker Tor Fest erste Sanierungsarbeiten an u.a. am Kräutergarten und Luginsland. Da er 2014 das Fest nicht durchführen durfte, konnte der Verein keine Spenden erwirtschaften. Die Interessengemeinschaft Augsburg führte das Fest 2014 mit einem Verlust von 40.000 EUR durch. 2016 soll daher der Stadtmauerverein das Fest wieder ausrichten.
Die nächste Stadtmauerführung
Die nächste Gelegenheit zur Stadtmauerführung ergibt sich übrigens wieder im Rahmen der literarischen Stadtmauerführung mit dem Auto Peter Dempf in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Augsburg. Gruppenführungen würden auch auf Anfrage je nach ehrenamtlicher Kapazität jederzeit durchgeführt, teilt der Verein abschliessend mit. (ca. 3.855 Zeichen)