HNU-Studierende gewinnen mit Game „FLOAT“ den Preis für „Meaningful Game“ beim Student Games Festival
Die Auszeichnung „Meaningful Game“ wird einem Spiel verliehen, das seine Botschaft geschickt durch das Gameplay vermittelt und darauf abzielt, über soziale Themen und den Zustand der Menschheit zu sprechen und anregt, wichtige Fragen zu stellen.
Genau so ein Spiel entwickelten die Studierenden Jennifer Bell, Emil Judin, Kevin Bruno, Lars Gohde, Sebastian Dreschmann und Marius Maucher in ihrer Projektarbeit im dritten Semester im Studiengang Game-Produktion und Management. In FLOAT erkunden die Spielenden eine fantasievolle Welt aus schwebenden Inseln, die von mystischen Kreaturen, den Pookis, bewohnt wird. Diese Wesen reagieren auf Gesten und laden die Spielenden dazu ein, Rätsel zu lösen, neue Inseln zu erschaffen und die Balance ihrer Welt zu bewahren. Im Spiel werden Bewegungsdaten durch intuitive Gesteninteraktion gesammelt. Diese sollen ein Start-Up bei der Entwicklung intelligenter Prothesen unterstützen.
„Wir freuen uns riesig und sind unglaublich dankbar, nach Warschau eingeladen worden zu sein. Die Konkurrenz war wirklich stark und umso mehr freut es uns, als einziges Team aus Deutschland erfolgreich aus Polen zurückgekehrt zu sein“, sagten die Studierenden.
Virtuelle Gesten, reale Wirkung: Steuerung des Spiels
Gesteuert wird FLOAT über Handtracking auf der Meta Quest 2, einem Virtual-Reality-Headset. Dabei werden elf primäre menschliche Handgesten – von der Faust bis zur offenen Hand – intuitiv ins Gameplay integriert. Die Spielenden tragen ein Armband, das Muskelimpulse misst. Die myoelektrischen Daten werden mithilfe von KI analysiert und in verwertbare Bewegungsmuster übersetzt. Anschließend werden die Daten anonymisiert und sicher an das MedTech-Start-up MyoMod übertragen, das sie zur Entwicklung smarter Prothesen nutzt. Ziel ist es, durch spielerische Interaktion einen KI-gestützten Datenpool aufzubauen, der die individuelle Anpassung von Prothesen erleichtert oder sogar automatisiert.
Myoelektrische Handprothesen entsprechen dem neuesten Stand der Technik, sind mit Kosten von bis zu 80.000 Euro jedoch sehr teuer. Der Grund: kostspielige Technologie und langwieriges individuelles Training in spezialisierten Laboren. Infolgedessen sind mehr als 30 Millionen Menschen weltweit auf mechanische Prothesen angewiesen, die zwar günstiger, aber in Funktionalität und Alltagstauglichkeit deutlich eingeschränkter sind.







