Ingenieur-Preis für Instandsetzung des Baudenkmals in Illerbeuren

Sanierung der historischen Eisenbahnbrücke erneut ausgezeichnet

Unterallgäu. Die Sanierung der ehemaligen Eisenbahnbrücke in Illerbeuren ist erneut mit einem Preis gewürdigt worden. Nach dem Denkmalpreis des Bezirks Schwaben im Jahr 2021 gab es für die Instandsetzung des historischen Bauwerks nun eine Auszeichnung bei der Verleihung des Deutschen Ingenieurbaupreises. „Das macht uns stolz“, sagte Landrat Alex Eder, als er zusammen mit Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner im Kreis- und Bauausschuss über den Preis informierte. „Die Brücke ist ein absoluter Hingucker.“

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Preisverleihung des Deutschen Ingenieurbaupreises: (v.l.n.r.) Norbert Nieder und Rainer Böhme von der Konstruktionsgruppe Bauen, Moderator Ralph Erdenberger und Tiefbauam...Bild: BBR/John M. John, Fotografie Düsseldorf
Bei der Verleihung des Deutschen Ingenieurbaupreises, den die Stadtbahnbrücke in Stuttgart gewann, werden auch drei Auszeichnungen vergeben. Eine davon ging an das Ingenieurbüro „Konstruktionsgruppe Bauen“ aus Kempten und den Landkreis Unterallgäu für die Instandsetzung der Illerbrücke in Illerbeuren. Die Sanierung der Brücke und die möglichst schonende Instandsetzung der vorhandenen Bausubstanz sei ein gelungenes Beispiel für Nachhaltigkeit sowie ein wichtiger Beitrag zum Denkmalerhalt im Sinne der Baukultur, so die Jury. Gemeinsam mit Vertretern des Ingenieurbüros nahm Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner den Preis vor Kurzem in Köln in Empfang.

Besonders gewürdigt worden sei bei der Preisverleihung der Erhalt des früheren Erscheinungsbilds in Verbindung mit einer nachhaltigen Nutzung des Bauwerks, berichtete Pleiner in der Sitzung. Er dankte den Gremien, dass diese der Kreisverwaltung Vertrauen entgegengebracht und damals für die Instandsetzung der Brücke gestimmt hätten. Der Landkreis ließ das Baudenkmal in den Jahren 2017 und 2018 für 1,75 Millionen Euro sanieren.

Die Brücke gilt als historisches Beispiel deutscher Ingenieurbaukunst. Sie wurde in den Jahren 1903 und 1904 aus sogenanntem Stampfbeton errichtet. Dabei handelt es sich um eine Bauweise, die weitgehend ohne Stahl auskam und nur kurze Zeit angewandt wurde. Über die Brücke verkehrte bis 1972 das „Legauer Bähnle“ von Memmingen nach Legau. Heute ist das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk ein touristischer Höhepunkt im Unterallgäuer Rad- und Wanderwegenetz. Über die Brücke führt ein Rad- und Wanderweg, der Teil der Unterallgäuer Glückswege ist.