Iran will Verbot von Messengerdienst Whatsapp aufheben

Der Iran will die Sperre des Messengerdienstes Whatsapp aufheben. Die Mitglieder des Obersten Cyberrats hätten am Dienstag einstimmig für die Aufhebung der Sperre für "Whatsapp und Google Play" gestimmt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Irna. "Heute haben wir den ersten Schritt zur Aufhebung der Internetbeschränkungen unternommen", schrieb Kommunikationsminister Sattar Haschemi im Onlinedienst X.

"Präsident Massud Peseschkian glaubt an die Aufhebung der Beschränkungen und ist nicht der Ansicht, dass die Verbote im Interesse des Volkes und des Landes sind", erklärte Vizepräsident Mohammad Dschawad Sarif. Der reformorientierte Peseschkian, der sein Amt im Juli angetreten hatte, hatte sich im Wahlkampf für eine Lockerung der Internetbeschränkungen ausgesprochen.

Internet-Inhalte und insbesondere der Zugang zu Online-Netzwerken werden im Iran umfassend kontrolliert. Ohne eine zensursichere VPN-Verbindung können Iraner die meisten nicht-iranischen Websites nicht aufrufen.

Seit den durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini nach deren Festnahme durch die Sittenpolizei im Herbst 2022 ausgelösten landesweiten Massendemonstrationen haben die iranischen Behörden den Zugang zum Online-Netzwerk Instagram und dem Messengerdienst Whatsapp blockiert. Zuvor waren bereits weitere Onlinedienste im Iran gesperrt worden.

Die iranischen Behörden hatten erklärt, Whatsapp und Instagram würden wieder zugelassen, wenn sie einen Rechtsvertreter im Iran hätten. Der Mutterkonzern Meta, zu dem auch Facebook gehört, will jedoch nach eigenen Angaben kein Büro in der Islamischen Republik unterhalten, die vom Westen mit Sanktionen belegt ist.